Duisburg. Beim gelungenen Auftakt in die Vorbereitung gab es auch einen Wermutstropfen: Verteidiger Pascal Grosse schied früh verletzt aus.
Bitterer kann eine Eishockey-Saison kaum anfangen. Die Spielzeit 2025/26 war gerade 15 Minuten alt, als Pascal Grosse aufschrie. Bei der Puckannahme verkantete der Füchse-Verteidiger im Eis, verdrehte sich dabei – und schrie vor Schmerzen auf. Danach humpelte er vom Eis, wurde behandelt und musste schließlich in die Kabine. Seine Teamkollegen machten derweil ihre Sache gegen den französischen Erstligisten Gothiques d’Amiens, der tags zuvor beim Zweitliga-Nachbarn Krefeld Pinguine mit 1:6 verloren hatte, im ersten Testspiel sehr ordentlich. Der Eishockey-Oberligist EV Duisburg gewann den Vorbereitungsauftakt mit 5:3 (1:1, 2:0, 2:2).
„Wichtig war mir zu sehen, dass der Biss da ist.“
Frank Petrozza
Trainer der Füchse Duisburg
„Das war nicht perfekt, aber mit dem Spiel bei fünf gegen fünf bin ich sehr zufrieden. An den Special Teams müssen wir noch arbeiten, aber das ist zu diesem Zeitpunkt völlig normal“, sagte Füchse-Coach Frank Petrozza. „Wichtig war mir zu sehen, dass der Biss da ist. Leon Willerscheid im Tor war überragend.“
Einen Fangesang gibt es immer nur einmal pro Jahr zu hören: „Endlich wieder Eishockey!“ Die Anhänger der Füchse schmetterten ihre Freude über den Saisonstart aus sich heraus. Dabei bekamen sie Ordentliches zu sehen. Gegen eine Mannschaft, der EVD-Trainer Frank Petrozza unter der Woche DEL2-Tauglichkeit attestiert hatte, waren die Hausherren über weite Strecken das bessere und – vor allem – das aufmerksamere Team. Die Ungenauigkeiten der Franzosen nutzten die Füchse, um Scheiben zu erobern. Eine Sache fiel zudem auf: Die Schwarz-Roten haben wieder einen Mann, der nicht lange fackelt, wenn es darum geht, die Scheibe oder gleich die Teamkollegen zu verteidigen. Erek Virch bremste gerne mal mit einem gegnerischen Verteidiger in der Bande und verteilte Schubser, wenn die Gegner zu „frech“ wurden. Nebenbei: Routinier Martin Schymainski lag richtig, als er im Vorfeld ein ruppiges Spiel erwartete.
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Freilich haben die Füchse erst eine Trainingswoche hinter sich, „in der es nicht um Taktik ging“, wie Petrozza betonte. So gab es naturgemäß Abstimmungsprobleme, doch immer wieder hatten die Hausherren auch Ideen, wie sie dem Gegner Probleme bereiten könnten. Abstimmung gab es natürlich bei Spielern, die sich bereits kennen: Als der EVD mit 1:0 in Führung ging, spielte Klavs Planics mit dem anderen Ex-Höchstadter, Jack Bloem, einen Doppelpass, den der Lette schließlich versenkte (12.). Kurz darauf nutzte Amiens allerdings ein Powerplay zum Ausgleich.
Der Mittelabschnitt war von Strafen geprägt. Dabei konnte sich Leon Willerscheid im EVD-Tor einige Male auszeichnen und parierte in der 29. Minute sogar einen Penalty von Janis Svanenbergs. Die Schlussphase dieser 20 Minuten gehörte schließlich dem EVD: Erst nutzte Brooklyn Beckers eine schöne Vorlage von Sandis Zolmanis bei einem 2:1-Konter zur erneuten Führung, ehe Nicklas Mannes, der im ersten Test der Saison als Kapitän auflief, einen weiteren schnellen Gegenangriff aus vollem Lauf zum 3:1 (40.) abschloss.
Verteidiger Michél Ackers nimmt Maß.
© FUNKE Foto Services | Judith Michaelis
Danach standen sich die Franzosen aufgrund ihrer Undiszipliniertheiten vor allem selbst im Weg. Bastien Maia kassierte eine Spieldauerstrafe nach einem Stockstich. In Überzahl erhöhte Nardo Nagtzaam daraufhin auf 4:1 (49.). In den letzten fünf Minuten wollten es die Franzosen nochmal wissen, verkürzten auf 3:4, ehe Sandis Zolmanis per Empty-Net-Goal alles klar machte.
Tore: 1:0 (11:11) Planics (Bloem, Grosse), 1:1 (12:36) Maia (Izacky, Plagnat/5-4), 2:1 (33:34) Becker (Zolmanis, Fomin), 3:1 (39:38) Mannes (Kiedewicz), 4:1 (48:14) Nagtzaam (Schymainski, Mannes/5-4), 4:2 (54:29) Lemay (Magovac, Richards), 4:3 (58:10) Plagnat (Matima, Roussel), 5:3 (59:53) Zolmanis (Planics, Kalns/ENG). Strafen: Duisburg 12, Amiens 12 + 5 + Spieldauer (Maia). Zuschauer: 1012.