In Münster und Umgebung ist beim Pilzesammeln derzeit besondere Vorsicht geboten – giftige Doppelgänger können schnell zu Pilzvergiftungen führen. (Symbolbild: Matthias Zomer)In Münster und Umgebung ist beim Pilzesammeln derzeit besondere Vorsicht geboten – giftige Doppelgänger können schnell zu Pilzvergiftungen führen. (Symbolbild: Matthias Zomer)

Mit dem feuchten Spätsommer beginnt in Münster und Umgebung wieder die Pilzsaison – und damit auch die Gefahr von Vergiftungen. Wie die AOK Münster berichtet, nimmt die Zahl der Pilzvergiftungen vor allem in den feuchten Sommer- und frühen Herbstmonaten deutlich zu. Besonders für unerfahrene Sammler könne die Unterscheidung zwischen essbaren und giftigen Arten schwierig sein, betont Serviceregionsleiter Michael Faust.

Eine Pilzvergiftung – medizinisch Myzetismus genannt – kann sowohl durch den Verzehr von Giftpilzen als auch durch verdorbene oder falsch zubereitete Speisepilze entstehen. Besonders gefährlich ist nach Angaben der AOK der Knollenblätterpilz, der leicht mit dem Champignon verwechselt werden kann. Schon der Verzehr eines einzigen Exemplars kann bei Kindern tödlich enden. Erste Symptome wie Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen treten oft innerhalb von 24 Stunden auf.

Fachkundige Unterstützung holen

Die AOK NordWest rät daher dringend, Pilze nur mit fachkundiger Unterstützung zu sammeln. Neben einem zuverlässigen Bestimmungsbuch sollten Pilzsachverständige oder erfahrene Sammler hinzugezogen werden. Wer nach dem Essen von Pilzen Beschwerden bemerkt, müsse umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, heißt es in der Mitteilung. Reste der verzehrten Pilze sollten unbedingt aufbewahrt werden, um eine schnelle Bestimmung zu ermöglichen.

Giftzentrale

Unterstützung erhalten Betroffene rund um die Uhr bei der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn. Wie Arzt Markus Litt-Lampe dort in einer Mitteilung erläutert, werde nicht nur die Verbindung zu Pilzsachverständigen hergestellt, sondern auch behandelnde Ärzte erhielten konkrete Empfehlungen zur Therapie. „Es gibt im Wesentlichen 18 unterschiedliche Vergiftungssyndrome, die spezifisch behandelt werden müssen“, erklärt Litt-Lampe.