Footballer greifen bei Wattestäbchen zu

Einige Spieler hatten sich schon vor dem Spiel typisieren lassen. „Wir haben das groß angesprochen im Team über unsere WhatsApp-Kanäle. Da haben die Jungs gleich gesagt: Da sind sie dabei. Sie wollen das machen, wollen etwas Gutes tun. Dafür sind wir auch sehr dankbar“, sagt Eric Weghenkel vom Vereinsvorstand.

Da ist auf jeden Fall auch mein Gemeinschaftssinn geweckt, um da auch zu unterstützen. Da kann jeder was zurückgeben.

Jonas Lieb
Offensive Lineman bei den Leipzig Hawks

Kranker Junge liebt Lego und sein blaues Radio

Theresa Schuwerack hat die Aktion in Eigenregie mit ein paar Freunden organisiert. Sie ist die Patentante des erkrankten Jungen und eine enge Freundin seiner Mutter. „Momentan geht es ihm ganz gut, er bekommt Schmerzmittel. Die Chemotherapie scheint zu wirken. Es arbeitet so ein bisschen im Bauch. Das sind meine letzten Infos. Die Eltern sind ganz doll stark. Papa und Mama sind bei ihm im Krankenhaus in Münster“, erzählt sie über die Familie.

Ihr Patensohn Friedrich liebe es Radio zu hören. „Sogar im Krankenhaus hat er immer sein kleines blaues Radio dabei und kein Kuscheltier“, erzählt die Patentante. Der Junge spiele in den langen Stunden im Krankenhaus gern mit seinen Legosteinen, fahre am liebsten an die Nordsee. Und sein Lieblingsfilm sei die Komödie „Kevin – allein zu Haus.“

Appell des Vaters: Möglicherweise helft ihr meinem Sohn

In einer Videobotschaft appelliert Friedrichs Vater Jörg Ziebart an die Menschen, sich typisieren zu lassen, um als mögliche Stammzellenspender erfasst zu werden: „Das Tolle ist, das geht wirklich einfach. Ihr geht einfach auf www.dkms.de und fordert einen kostenlosen Speicheltest an. Möglicherweise seid ihr diejenigen, die meinem Sohn helfen können. Wenn nicht meinem Sohn, dann definitiv aber irgendwann jemand anderem.“

Zuschauer machen spontan mit

Auf dem Spielfeld in Leipzig hatten die Leipzigs Hawks keine Chance gegen die Gäste aus Chemnitz. Der Spitzenreiter der 4. Liga war eine Nummer zu groß. Aber die Typisierung lief erfolgreich. Auch viele Zuschauerinnen und Zuschauer machten spontan mit. So wie Sandra Grodzinski-Weise: „Das ist eine tolle Sache. Warum soll man sich nicht registrieren lassen? Das ist kein großes Problem und keine große Mühe. Und wenn man irgendjemandem helfen kann, wäre das doch sehr schön.“

Die Organisatorin der Aktion und Patentante Theresa Schuwerack will weitermachen und auch größere Sportvereine um Unterstützung bitten. Denn Friedrich sei ein großer Kämpfer. Er habe es verdient, dass man auch für ihn kämpft.

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