Vorjahres-Champion Aryna Sabalenka hat erwartungsgemäß die erste Runde der US Open überstanden. Rebeka Masarova machte ihr beim 7:5, 6:1 zunächst aber mehr Probleme als gedacht.
Für Sabalenka ist in New York jeder Sieg wichtig, denn sie ist seit 44 Wochen die Nummer eins in der Frauen-Weltrangliste – nach dem letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres könnte das aber nicht mehr so sein. Sollte die Belarussin nicht das Viertelfinale erreichen und sollten Iga Swiatek oder Coco Gauff das Finale gewinnen, wird die Siegerin für eine Ablösung an der Tennis-Weltspitze sorgen.
Masarova mit Steigerung nach vergangenem Sabalenka-Duell
Masarova, die Nummer 108 in der Rangliste, war auf diesem Weg aber ein wohl größeres Hindernis als angenommen. Erst im vergangenen Monat waren die beiden Spielerinnen beim Rasenturnier in Berlin aufeinandergetroffen, da hatte Sabalenka beim 6:2, 7:6 wenig Mühe. In der ersten Runde der US Open, bei denen Masarova zum neunten Mal in einem Grand-Slam-Hauptfeld stand und zum fünften Mal bereits nach der ersten Partie wieder die Heimreise antreten musste, war es aber anders.
Sabalenka, die die Generalprobe in Cincinnati verpatzt und lediglich das Viertelfinale (1:6, 4:6-Klatsche gegen Elena Rybakina) erreicht hatte, hatte Probleme mit der mutigen Spielweise ihrer Gegnerin. „Ich vertraue auf meine Stärken und versuche es einfach. Es ist gut, dass ich weiß, wie es ist, gegen sie zu spielen, das kann mir helfen“, hatte Masarova im offiziellen US-Open-Interview vor dem Match noch gesagt – und so agierte sie auch.
Die 26-Jährige verdiente sich das Break zum 3:2, wurde sofort gekontert, aber blieb im Spiel. Beim Stand von 5:5 und 15:30 packte Sabalenka aber zur Unzeit für die Schweizerin ihr bestes Tennis aus, gewann den Satz mit 7:5. Nach 49 Minuten verwandelte sie auf beeindruckende Weise ihren ersten Satzball, nachdem sie in diesem Ballwechsel unter anderem einen Schmetterball von Masarova beinahe in einen eigenen Winner umwandelte.
Wilander sieht Sabalenka neben Swiatek als Favoritin
Im zweiten Durchgang agierte Sabalenka dann deutlich souveräner und gewann diesen deutlich mit 6:1. So wurde Masarova als erste Gegnerin schließlich doch das, was sie für die Weltranglistenerste sein sollte – eine Durchgangsstation auf dem Weg, den Titel aus dem letzten Jahr zu verteidigen. „Diese Erfahrung hilft mir sehr. Ich weiß jetzt, was ich machen muss, um hier zu triumphieren“, hatte Sabalenka vor der Partie gesagt.
Der ehemalige Weltklasse-Spieler Mats Wilander hatte sie zuvor neben Wimbledon-Siegerin Swiatek zur größten Anwärterin auf den Titel in Flushing Meadows erklärt. „Für mich ist ziemlich klar, dass sie die beiden Favoritinnen sind. Wenn beide gesund zum Turnier kommen, gehe ich davon aus, dass sie ihren Setzpositionen gerecht werden – was bedeutet, dass sie ins Finale kommen“, sagte der Schwede bei „Eurosport“.
Wiedersehen mit Rybakina droht Sabalenka erst im Viertelfinale
Sabalenka kam gesund nach New York und wirkte frisch. Die Aufgaben werden für die 27-Jährige werden nun aber anspruchsvoller, in der zweiten Runde trifft sie auf Polina Kudermetova, die beim Stande von 2:2 von einer Aufgabe ihrer Gegnerin profitierte. Danach ist die kanadische Hartplatz-Spezialistin Leylah Fernandez (gewann Ende Juli das Turnier in Washington) eine mögliche Kontrahentin.
Im Viertelfinale könnte es zum Duell gegen ihre Cincinnati-Bezwingerin Rybakina kommen – da hätte Sabalenka immerhin schon ihre Nummer eins weiter sicher.