Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat Julian Weigl für Transfergespräche freigestellt. Sportchef Virkus sprach nach dem 0:0 gegen den HSV über den Stand.

Julian Weigl war in den vergangenen beiden Spielzeiten unter Trainer Gerardo Seoane eine Konstante bei Borussia Mönchengladbach. In 70 der insgesamt 74 Pflichtspiele stand der frühere Dortmunder in der Startelf, nur viermal fehlte er: dreimal wegen einer Gelbsperre, einmal aufgrund einer Zerrung. Beim Bundesliga-Auftakt gegen den Hamburger SV am Sonntagabend zählte der 29-Jährige nun aus einem anderen Grund nicht zum Aufgebot: Weigl wurde „wegen Gesprächen zu einem möglichen Transfer freigestellt“, teilte Borussia vor dem Anpfiff mit.

„Die Entscheidung, die wir heute getroffen haben, Julian nicht in den Kader zu nehmen, war eine gemeinsame – von uns und Julian“, erklärte Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus nach dem Spiel. Der saudi-arabische Erstligist Al-Shabab soll an einer Verpflichtung des Mittelfeldspielers interessiert sein, er wurde aber mit Leeds United in Verbindung gebracht.

Auch interessant

Gladbachs Spielmacher Kevin Stöger (rechts) gegen HSV-Profi Daniel Elfadli.

Trainer des Premier-League-Aufsteigers ist Daniel Farke, der in der Saison 2022/23 für Borussia gearbeitet und in Weigl damals den Wunschspieler für seine Mannschaft bekommen hatte. Zunächst war der sechsmalige Nationalspieler vom portugiesischen Topklub Benfica Lissabon ausgeliehen, ein Jahr später für sieben Millionen Euro fest verpflichtet worden.

Vertrag bei Borussia Mönchengladbach bis 2028

Wo liegt Weigls Zukunft nun? „Es laufen Gespräche, was aber nicht heißt, dass diese dann auch so positiv verlaufen, dass er den Klub verlässt“, sagte Virkus. „Sollte er den Klub verlassen, was noch nicht feststeht, denkt man natürlich darüber nach, was man auf der Position tun könnte.“ Weigl agierte im zentralen Gladbacher Mittelfeld mit seiner Passsicherheit meist als Impulsgeber für die Offensive. Dass Borussia kreative Momente benötigen wird, zeigte bereits das Spiel gegen den HSV.

Auch interessant

ARCHIV - 04.08.2025, Österreich, Saalfelden: Fußball: Bundesliga, Trainingslager Borussia Dortmund: Giovanni Reyna läuft mit dem Ball am Fuß. Reyna steht vor einem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach. (zu dpa: «Medien: Dortmund und Gladbach über Reyna-Transfer einig») Foto: David Inderlied/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

In Gladbach besitzt Weigl einen bis Sommer 2028 gültigen Vertrag, sein Marktwert wird auf rund sechs Millionen Euro beziffert. In der vergangenen Saison war er noch Vizekapitän, zu Beginn der Vorbereitung hat er laut Virkus dieses Amt abgegeben. Weigl verlor im Sommer seinen Stammplatz und seinen Platz im Mannschaftsrat. Er saß beim 3:2-Sieg im DFB-Pokal gegen den Fünftligisten Atlas Delmenhorst 90 Minuten lang auf der Bank. Nun scheint er vor dem Abschied zu stehen.