Seit Februar 2025 wird in Karlsruhe das Bundesförderprogramm „JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit“ mit dem Projekt KAreleaver umgesetzt. Träger des Projekts ist der Karlsruher Verein SOZPÄDAL, der jungen Menschen, die aus der stationären Jugendhilfe in ein eigenständiges Leben wechseln – sogenannte Careleaver – gezielte Unterstützung anbietet.

Herausforderungen beim Übergang in die Selbstständigkeit

Careleaverinnen und Careleaver sind Jugendliche und junge Erwachsene, die in Pflegefamilien, Wohngruppen oder anderen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe aufgewachsen sind und in der Regel spätestens mit 18 Jahren – oft aber schon früher – selbstständig leben müssen. Im Gegensatz zu Gleichaltrigen können sie in dieser Lebensphase meist nicht auf die kontinuierliche Unterstützung ihrer Herkunftsfamilie zurückgreifen. Dies macht den Start in Ausbildung, Beruf und eigenes Wohnen oft besonders herausfordernd.

Das Projekt KAreleaver verfolgt zwei zentrale Ansätze. Zum einen gibt es eine Anlaufstelle und offene Treffs: Bei SOZPÄDAL finden Careleaverinnen und Careleaver Beratung, Orientierung und die Möglichkeit, sich mit anderen in ähnlichen Lebenssituationen auszutauschen. Die regelmäßigen offenen Treffen fördern Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung. Zusätzlich werden gemeinsam mit den jungen Erwachsenen Strukturen entwickelt, die ihnen mehr Mitsprache, Eigeninitiative und Selbstorganisation ermöglichen – von Interessensvertretungen bis zu selbst organisierten Projekten.

Stadt schafft Netzwerk

„Der Übergang in ein eigenständiges Leben ist für Careleaverinnen und Careleaver oft mit besonderen Herausforderungen verbunden. Mit KAreleaver schaffen wir in Karlsruhe ein verlässliches Netzwerk, das junge Menschen in dieser entscheidenden Lebensphase begleitet und stärkt“, sagt Jonas Nees, Fachbereichsleitung Jugendhilfe und Soziale Dienste, Stadt Karlsruhe. Die Stadt Karlsruhe, vertreten durch die Sozial- und Jugendbehörde, koordiniert das Projekt vor Ort. Neben der fachlichen Unterstützung kümmert sich die Stadt über ihre Wohnraumaquise darum, geeigneten Wohnraum für die Zielgruppe zu vermitteln.

Das Projekt KAreleaver wird im Rahmen des Programms „JUGEND STÄRKEN“: Brücken in die Eigenständigkeit durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und durch die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.