5in5 Kiel
Haushaltsloch: Was nun auf der Sparliste der Stadt steht + Warum ehemalige Krebspatienten 550 Kilometer radelten + Bedrückte Stimmung auf Ukraine-Demo
AnhörenApp öffnen
Guten Morgen!
Kiel. Wenn das Budget knapp und sparen angesagt ist, muss man sich meist von liebgewonnenen Gewohnheiten trennen. Das ist in privaten Haushalten nicht anders als bei einer Stadt – und Kiel steht 2026 bekanntlich vor einem enormen Haushaltsloch. Deshalb soll sich die Stadtpräsidentin nun von ihrem eigenen Dienstwagen mit Fahrer trennen und sich stattdessen künftig ein Auto mit dem Oberbürgermeister teilen. Die Sparmaßnahmen werden sich aber wohl nicht nur auf die Fortbewegungsmittel der Stadtspitze auswirken: Auch die Bürgerinnen und Bürger müssen sich möglicherweise auf höhere Preise im Bus und am Parkautomaten einstellen.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Mit diesen fünf Themen sind Sie bestens informiert für Ihren Montag in Kiel.
Sparzwang: Dienstwagen der Stadtpräsidentin steht auf der Kippe
Darum geht es: Die Stadt Kiel spart an allen Ecken und Enden: Auf der 140 Punkte umfassenden Streichliste für den Haushalt 2026 steht nun sogar der Dienstwagen von Stadtpräsidentin Bettina Aust (Grüne).
Deshalb ist es wichtig: In Kiels Stadtkasse tun sich immer größere Löcher auf. 2026 rechnet Kämmerer Christian Zierau (parteilos) mit einem Defizit von mehr als 100 Millionen Euro. Die nötigen Sparmaßnahmen könnten viele Folgen für Kielerinnen und Kieler haben – zum Beispiel könnten Bustickets teurer werden oder die Parkgebühren steigen.
So geht es weiter: Im September beginnen die Haushaltsberatungen der Ratsfraktionen. Dort macht bereits ein weiterer Vorschlag die Runde: Das Dezernat für Bildung, Jugend und Kultur könnte eingespart werden, wenn dessen Chefin Renate Treutel (Grüne) im April 2026 in den Ruhestand geht.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Geld für Ferienprogramm soll gestrichen werden
Das ist passiert: Das Ferienprogramm „Sommer im Blaupark“ wurde bisher mit 25.000 Euro von der Stadt Kiel gefördert. Wegen der knappen Stadtkasse will die SPD-Fraktion das Projekt aber nicht erneut beantragen. Damit droht der Ferienspaß in Kiel-Gaarden im kommenden Jahr auszufallen.
Darum ist es wichtig: In dem Stadtteil leben viele kinderreiche Familien. Oftmals können sie es sich nicht leisten, zu verreisen. Mit dem Ferienprogramm haben die Kinder trotzdem eine schöne Zeit und probieren sich in mehreren Hobbys aus.
So geht es weiter: Sportpark-Koordinatorin Julia Alkasi und Ratsherr Nesimi Temel setzen sich dafür ein, dass das Programm weiterhin durch die Stadt gefördert wird. Wenn nicht, werden die nächsten Ferien langweilig, befürchten die Kinder.
Junge Mutmacher: Ehemalige Krebspatienten fuhren 550 Kilometer mit dem Rad
Darum geht es: Um Kindern und Jugendlichen mit Krebs Mut zu machen, haben 50 Menschen, die die Krankheit überlebt haben, mit dem Rad eine sogenannte „Regenbogenfahrt“ von Hannover nach Kiel gemacht. Auf den 550 Kilometern haben sie an kinderonkologischen Zentren Halt gemacht und sich dort mit Patienten und deren Eltern ausgetauscht.
Darum ist es wichtig: Am UKSH in Kiel werden 100 neu an Krebs erkrankte Kinder pro Jahr behandelt. Die Aktion der Deutschen Kinderkrebsstiftung soll Betroffenen zeigen, dass eine Erkrankung im Kindes- und Jugendalter überwindbar sein kann.
Das Besondere: „So geballt zu sehen, dass andere Patienten das überlebt haben und jetzt Mitten im Leben stehen”, das sei ein unglaublich wichtiges Zeichen, sagt Hannah. Die 30-Jährige war selbst in Kiel in Behandlung und hat die Fahrt mit organisiert.
Bedrückte Stimmung unter Ukrainern am Unabhängigkeitstag
Das ist passiert: In Kiel kamen am Sonntag mehrere Hundert Menschen aus der Ukraine zusammen. Sie feierten den 34. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung ihres Landes – und demonstrierten gegen den russischen Angriffskrieg.
Darum ist das wichtig: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat zum Unabhängigkeitstag der Ukraine die fortwährende Unterstützung Deutschlands bei der Abwehr des russischen Angriffskrieges unterstrichen. Nach dem jüngsten Trump-Putin-Gipfel in Alaska ist die Hoffnung auf einen baldigen Frieden unter vielen Ukrainern wieder verflogen. Die Angriffe der Russen auf ihre Heimat macht den in Kiel lebenden Ukrainern große Sorgen.
So geht es weiter: In Kiel wollen die Geflüchteten Freunde und Verwandte in der Heimat weiter unterstützen. Sie sammeln etwa Spenden für Prothesen für verwundete Soldaten.
Bootshafensommer endet mit Entenrennen
Das ist passiert: Am Sonntag stieg das 19. Entenrennen des Lions Club Kieler Sprotten im Kieler Bootshafen: 3000 gelbe Gummienten schwammen für den guten Zweck durch das Wasser. Gleichzeitig ging der Bootshafensommer zu Ende, der seit dem 18. Juli über 50.000 Besucher zu Konzerten und Veranstaltungen lockte.
Darum ist es wichtig: Der Erlös des Entenrennens von knapp 30.000 Euro geht an das Kinder- und Jugendtelefon des Kinderschutzbundes und das Hospiz im Wohld in Gettorf. Der Bootshafensommer unterstützte mit einer Pfandaktion am Abschlusswochenende das Projekt „Löppt miteinander“ des Nettekieler-Ehrenamtsbüros.
So geht es weiter: Die Paten der 70 ersten Enten im Ziel erhalten Preise im Wert von bis zu 3000 Euro. Die Organisatoren des Bootshafensommers hoffen für eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe auf eine erneute Förderung der Stadt, doch die ist aufgrund der Haushaltslage noch ungewiss.
Damit verabschiede ich mich für heute.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Bis bald, Anne Holbach
PS: Wenn Sie noch Zeit haben…
… dann lege ich Ihnen meine heutigen Leseempfehlungen ans Herz:
Fans atmen auf: Grünes Licht für Funhouse Festival 2026 in Kiel
Leben mit Drogensucht in Rendsburg-Eckernförde: „Mein Opa kannte mich nur breit“
Holstein Kiel: Überschaubares Niveau, aber wichtiges Zeichen an die Fans
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Unser 5in5-Newsletter
Die 5 wichtigsten Themen exklusiv aus Ihrer Region jeden Werktag um 5 Uhr – kostenlos direkt per E-Mail.
Abonnieren Sie auch
Kiel kulinarisch: Neues aus der Kieler Gastroszene – jeden ersten Donnerstag im Monat per Mail.
KN