Die Bezirksverwaltung Süd zeigt die Ausstellung „You’re not as __ as you think” von Marvin Böhm – eine tief persönliche und künstlerisch verdichtete Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben, eingefangen in stillen Schwarzweißbildern. Die Ausstellung wird am Dienstag, 2. September, um 19 Uhr in der Bezirksverwaltungsstelle Süd an der Sittardsberger Allee 14 in Duisburg-Großenbaum eröffnet. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske betont zur Ausstellung: „Marvin Böhm gelingt es, das Unsichtbare sichtbar zu machen – in Bildern, die leise sprechen und dennoch lange nachhallen. Seine Arbeiten erinnern uns daran, wie viel Kraft im Alltäglichen liegt. Ich freue mich sehr, dass wir diese besondere Ausstellung in unseren Räumlichkeiten zeigen können.“

Die Präsentation vereint zwei zusammengehörige Werkzyklen des gebürtigen Duisburger Fotografen, die in ihrer Zurückhaltung und emotionalen Tiefe berühren. Mit einem ruhigen, analogen Schwarzweiß-Blick dokumentiert Böhm persönliche Fragmente des Lebens – zwischen Nähe und Distanz, Unsicherheit und Zuversicht.

Die Ausstellung ist bis 30. November zu sehen und kann während der Öffnungszeiten (montags, mittwochs und donnerstags von 8 bis 16 Uhr, dienstags von 8 bis 18 Uhr sowie freitags von 8 bis 14 Uhr) jederzeit besucht werden. Der Eintritt ist frei. 

Fotograf Marvin Böhm

Marvin Böhm fotografiert analog, in Schwarzweiß, fast tagebuchartig – seine Bilder bewegen sich zwischen dokumentarischer Beobachtung und subjektiver Reflexion. Der erste Teil der Ausstellung, der der gesamten Schau seinen Namen gibt, entstand 2017, als bei Böhms Mutter eine schwere Erkrankung diagnostiziert wurde. Doch statt Krankheit und Leid zu dokumentieren, wandte sich Böhm intuitiv den kleinen Dingen zu: Freundschaften, Routinen, flüchtigen Momenten. Die daraus entstandenen Bilder wirken mal fast abstrakt, mal tief emotional – stets aber zurückhaltend eindringlich.

Im zweiten Teil „Without longing …“, entwickelt Böhm diesen Ansatz weiter. Die gezeigten Fotografien bilden eine Art visuelles Tagebuch, das ohne narrative Vorgabe auskommt. Die Bilder entstanden über mehrere Jahre hinweg, losgelöst von einem konkreten Ereignis – reduziert, beobachtend, poetisch. Sie zeigen den Alltag, wie er ist: unspektakulär, flüchtig und trotzdem bedeutungsvoll. Mit beiden Serien schafft Marvin Böhm eine dichte, stille Atmosphäre, die zur Betrachtung einlädt – und zur Reflexion über das eigene Leben.