Auf dem Alten Friedhof in Durlach veranstaltet die Durlacher Bürgerstiftung für Kultur und Geschichte den Bürgerbrunch. Es kommen mehr als 150 Menschen.
Die Stimmung ist bestens, das Wetter hervorragend: Alles ist gerichtet für einen gelungenen Bürgerbrunch in Durlach.
Foto: Jörg Donecker
Die Durlacher Bürgerstiftung beschäftigt sich mit vielen Dingen – um alles können sie sich aber nicht kümmern: „Bei der Statur is’ die Nas’ kaputt! Da könnt ihr mal was machen“, kommen Aufforderungen beim Vorsitzenden der Durlacher Bürgerstiftung, Gerhard W. Kessler an. „Doch dafür sind wir nicht zuständig“, so Kessler. Schauplatz des Dialogs ist der traditionelle Bürgerbrunch in der Markgrafenstadt.
„Wir leisten keinen Ersatz für öffentliche Aufgaben, sondern fördern mit unseren Geldern satzungsgemäß, Projekte und Organisationen, die direkt mit der Kultur oder Heimatgeschichte Durlachs zu tun haben.“ Die Idee sei vom Historischen Verein Durlach und der Orgelfabrik gekommen, die vor 15 Jahren gemeinsam die Stiftung gründeten.
So gab es in diesem Jahr beispielsweise ein neues Mühlrad für die Obermühle. Vieler Hände Arbeit steckt dahinter. Etwa 20 Menschen arbeiten bei der Stiftung aktiv mit. Die ist dreigeteilt. Der Vorstand sammelt Vorschläge, das Kuratorium entscheidet, was gefördert wird und was nicht, der Stiftungsrat kontrolliert die Entscheidungen des Kuratoriums.
Aufforderung zum Spenden für Durlach
Robin Cordier, Vorsitzender des Historischen Vereins Durlach, ist Mitglied im Kuratorium der Stiftung: „Im Kuratorium sitzt auch immer jemand vom Pfinzgau Museum, das 2024 sein hundertjähriges Bestehen feierte.“ Cordier ermuntert die Menschen, sich bei der Stiftung einzubringen. Gerne finanziell: „Wer sich mit Durlach verbunden fühlt, keine Angehörigen hat und mit seinem Erbe etwas Gutes für die Gesellschaft tun möchte, darf gerne an die Bürgerstiftung denken. Und auch wer Projekte hat, die gefördert werden sollen, darf sich bei uns melden.“
Monika Kaufmann vom Kulturverein „Die Orgelfabrik“, ist hauptverantwortlich für den Flohmarkt der Stiftung, ein Mittel, um weitere finanzielle Spielräume zu schaffen. „Alle Bürger hatten die Möglichkeit, im Durlacher Rathaus Dachboden und Kellerfunde abzugeben. Die Erlöse kommen der Stiftung zugute“, so Kaufmann.
Historisches gehört in Durlach mit dazu
Historie gehört mit zum guten Ton in Durlach: Ein altertümlich anmutendes Zelt war Teil des Bürgerbrunches. Aufgestellt worden war es von der „Jörg von Nördlingen Ritterschaft Durlach“, einer Interessengemeinschaft, die sich dem Jahr 1470 widmet und es historisch akkurat so gut wie möglich darstellt. Das geschieht auch mit Anschauungsobjekten wie dem aufgebauten Zelt.
„Wir wollen die Geschichte des Hochmittelalters erlebbar machen, Durlach authentisch repräsentieren“, so Christian von Jörg. „In Süddeutschland sind wir eine der größten Gruppen. Und wir sind aber immer auf der Suche nach jungen Menschen, die bei uns mitmachen wollen.“
Kein Bürgerbrunch ohne Musik: Drei Bands sorgten für Stimmung: „Acoustic Fun“ und „Extra dry plus“ sowie „retrock“. Bei den Besuchern kam der Brunch gut an, darunter Rebekka Kaupp: „Fünf- oder sechsmal waren wir jetzt mit Nachbarn und Freunden hier, dieses Jahr ist das Wetter optimal, nicht zu heiß.“