Russland hat nach Darstellung von US-Vizepräsident JD Vance „erhebliche Zugeständnisse“ für Verhandlungen über ein Ende des Kriegs in der Ukraine gemacht. „Sie waren tatsächlich bereit, bei einigen ihrer Kernforderungen flexibel zu sein. Sie haben darüber gesprochen, was notwendig wäre, um den Krieg zu beenden“, sagte Vance in einem Interview des Senders NBC. Russland habe zugestimmt, „dass die Ukraine nach dem Krieg ihre territoriale Integrität behalten wird. Sie haben erkannt, dass sie in Kyjiw kein Marionettenregime installieren können.“ 

Es wird keine US-Bodentruppen in der Ukraine geben

Russland hat seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland am 24. Februar 2022 begonnen. Vance sagte nun, er denke, die Russen hätten US-Präsident Donald Trump „zum ersten Mal in dreieinhalb Jahren dieses Konflikts erhebliche Zugeständnisse gemacht“. Vance bekräftigte zugleich, die USA würden keine Truppen schicken, um ein Friedensabkommen durchzusetzen. „Der Präsident hat sich sehr klar ausgedrückt. Es wird keine Bodentruppen in der Ukraine geben.“ Aber die USA würden weiterhin eine aktive Rolle spielen, um sicherzustellen, dass die Ukrainer die Sicherheitsgarantien und das Vertrauen hätten, das sie bräuchten.

Montenegro Cetinje 2025 | Ukrainer und Montenegriner feiern den ukrainischen UnabhängigkeitstagDie Ukraine ist seit 1991 unabhängig. Am Sonntag (24.8.) feierte das Land seinen UnabhängigkeitstagBild: Stevo Vasiljevic/REUTERS

Allerdings sind die Hoffnungen auf ein von Trump gestelltes baldiges Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Kremlchef Wladimir Putin nach Äußerungen aus Moskau weitgehend verflogen. Außenminister Sergej Lawrow hatte erklärt, dass solch ein Treffen gut vorbereitet sein müsse. Zugleich wiederholte er bekannte Forderungen, die eher an Bedingungen für eine Kapitulation der Ukraine erinnern als an ein echtes Friedensangebot. Bei den seit Mai laufenden direkten Verhandlungen zwischen Kyjiw und Moskau auf unterer Ebene gibt es bislang kaum Fortschritte. 

Trump bleibt nach Treffen mit Putin vage

Trump hatte nach den anhaltenden russischen Angriffen auf die Ukraine zuletzt erklärt, dass ein Friedensabkommen zwischen beiden Ländern noch Wochen dauern könnte. Er denke, in den nächsten zwei Wochen werde sich herausstellen, in welche Richtung es gehe. International große Beachtung hatte das Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska gebracht. Trump hatte den Kremlchef am 15. August empfangen, drei Tage später gab es im Weißen Haus in Washington ein Treffen mit Selenskyj und mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs. Unter ihnen war auch Bundeskanzler Friedrich Merz.

haz/pgr (dpa, afp, rtr)

Trumps Gipfel: Deal oder Desaster?

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