Das Pressefoto zeigt die vollgesprühte Anlage mit den Briefkästen im Gebäude Unter Goldschmied. | Foto: privat.

Köln | Die Adresse lautet Unter Goldschmied wo die Partei „Klimafreunde & Gut“ ihre kommunalpolitischen Parteibüros in Köln hat. Diese wurden mit anscheinend mit Buttersäure angegriffen und Briefkästen sowie die Klingeltafel übersprüht. Jetzt ermittelt der Staatsschutz der Kölner Polizei.

Ein Sprecher der Kölner Polizei bestätigte gegenüber report-K den Vandalismus und dass dort eine Substanz ausgebracht worden sei. Welcher Art diese sei, dazu erfolgten Ermittlungen. Zudem sei der Staatsschutz der Polizei Köln eingesetzt und habe die Ermittlungen aufgenommen.

Jetzt muss der Eingangsbereich des Gebäudes mit einer speziellen Behandlung gesäubert werden. Das bedeutet, dass das Gebäude nicht betreten werden kann und die Partei kann ihre Büros für einen gewissen Zeitraum nicht nutzen können. Menschen kamen nach ersten Erkenntnissen nicht zu Schaden.

Kein dummer Junge Streich

Dabei ist eines klar: Handelt es sich bei den ausgebrachten Substanzen wirklich um Buttersäure, dann ist dies keine Bagatelle. Denn Buttersäure ist gefährlich. Sie ist ätzend und kann zu schweren Verätzungen an Haut, Augen oder Schleimhäuten führen. Dies kann sogar zu Erblindung führen. Die Dämpfe reizen die Atemwege und können zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Lungenschäden führen. Handelt es sich also um einen Buttersäure-Anschlag, dann wäre dies eine Straftat nach §224 StGB und erfüllte den Straftatbestand der gefährlichen Körperverletzung.

Das Pressefoto zeigt den Vandalismus an einem Wahlplakat von Klimafreunde und Gut. | Foto: Privat

Kampagne gegen Naturschützer

Die Klimafreunde & Gut sehen sich seit Tagen einer Kampagne ausgesetzt, weil sie sich für den Naturschutz im Äußeren Grüngürtel und den Schutz der Gleueler Wiese stark machen. So wurden deren Wahlplakate für die Kommunalwahl 2025 mit Aufklebern „Wir hassen den 1. FC Köln“ überklebt. Auch Plakate der Grünen und der CDU Köln wurden attackiert.

Erste Mutmaßungen gehen in die Richtung, dass die Attacken auf die Wahlplakate aus dem FC-Fanumfeld, möglicherweise der Hooliganszene erfolgen. Ob dies auch für die Attacke auf das Gebäude Unter Goldschmied und den dortigen Vandalismus gilt ist bislang unklar. Hier müssen die Ermittlungen der Kölner Polizei abgewartet werden.

FC naher Blog mit Mutmaßungen und Ankündigungen

Das auf einer FC nahen Blog-Plattform Sätze stehen wie „Nicht nur der 1. FC Köln befindet sich im Wahlkampf-Modus. Auch in der Stadt Köln wird im September ein neuer Rat gewählt. Dabei steht der FC jedoch auch politisch im Mittelpunkt – und greift nun indirekt in den Wahlkampf ein.“ Schürt die Verdachtsmomente, dass derartige Attacken aus dem FC-Fan-Umfeld erfolgen. In dem Blog wird von einer Guerilla-Aktion gesprochen. Dann wird in dem Blog mysteriös von „ersten Botschaften“ geschrieben, dass die Überklebeaktion auf den Wahlplakaten von FC-Fans initiiert sei, die zur Kommunalwahl ein Signal senden wollten. Dann steht in dem Blog, dass die Blogger Kenntnis davon hätten, dass weitere Aktionen geplant seien, um Einfluss auf den Wahlkampf zu nehmen. Und man nimmt sich selbst sehr wichtig und spricht davon, dass ohne den „1. FC Köln und Anhänger der Geißböcke“ in diesem Wahlkampf, gemeint ist der Kommunalwahlkampf wenig gehe.

Dass die Attacke auf das Gebäude mit den Parteibüros mit dem Umfeld des FC in Zusammenhang stehen könnte, legt die Anordnung der Sprühaktion zumindest nahe. Wer genau hinsieht kann ein stilisiertes „F“ und „c“ erahnen.

Club distanziert sich von Plakataktion

„Wir haben die Plakataktion zur Kenntnis genommen und distanzieren uns von dieser Straftat.“, schreibt die 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA.