Die Handballerinnen des MSV Dresden gehen vor 878 Zuschauern im DHB-Pokal gegen Bundesligist Zwickau unter. Das spielt allerdings nur eine Nebenrolle.
Dresden. Solch skurrile Gegensätze kreiert der Sport. Der krasse Außenseiter bekommt eine richtige Packung: 9:40 (4:24) Tore. Aber nach dem Abpfiff strahlen überall nur glückliche Gesichter. Die Viertliga-Handballerinnen des MSV Dresden sind in der ersten Runde des DHB-Pokals am Sonntagnachmittag überraschungsfrei am Bundesliga-Team des BSV Sachsen Zwickau gescheitert.
Was bleibt, ist ein riesiges Event für den Dresdner Frauenhandball und eine historische Partie. Denn die offiziell 878 zahlenden Zuschauer in der Ballsportarena erlebten überhaupt den ersten Auftritt eines Dresdner Damenteams im DHB-Pokal. Einen sehr einseitigen. Hallensprecher Helmut Rinke erklärte kurz vor dem Wiederanpfiff nach der Halbzeitpause vielsagend: „Die 30 Minuten überstehen wir auch noch.“
Wo hat man so eine Stimmung beim Frauenhandball? Danach kann man fast in der 1. Liga suchen. Einfach geil.
Mario Ottomann
MSV-Trainer
Die Protagonistinnen und deren Staff erlebten das bei Weitem nicht so dramatisch. „Ja, wir hätten gern zehn Tore gemacht, aber wir konnten das absolut genießen“, erklärt MSV-Trainer Mario Ottomann mit – natürlich – einem glückseligen Lächeln im Gesicht. Der Aufsteiger in die mitteldeutsche Regionalliga war in allen Belangen unterlegen, erlaubte sich unzählige technische Fehler.