Vingegaard verteidigt Vuelta-Führung mit Platz 3
Von Marc Zeiringer / Jan Zesewitz Foto zu dem Text "Gaudu düpiert Pedersen im Bergauf-Sprint"
David Gaudu (Groupama – FDJ) überrascht Mads Pedersen in Ceres. | Foto: Cor Vos

25.08.2025  |  (rsn) – David Gaudu (Groupama – FDJ) hat Mads Pedersen (Lidl – Trek) im Sprint geschlagen und die 3. Etappe der Vuelta a Espana 2025 in Ceres gewonnen. Nach der letzten Kurve 50 Meter vor dem Ziel zog der Franzose am Schlussanstieg noch am Dänen vorbei, für den sich das Finale als etwas zu schwer erwies. Dritter wurde der Gesamtführende Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike), der das Rote Trikot verteidigt, nun aber zeitgleich mit Gaudu ist.

Giulio Ciccone (Lidl – Trek) fuhr den Sprint für Pedersen an und wurde selbst Vierter – als Zweiter in der Punktewertung hinter Vingegaard wird er während der 4. Etappe das Grüne Trikot tragen, das Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), der im Finale keine Rolle spielte, abgeben musste.

„Ich dachte im Bus heute Morgen, dass diese Etappe etwas für Pedersen ist, aber Stefan Küng hat zu mir gesagt, dass ich den Antritt habe, um heute gewinnen zu können“, sagte Gaudu im Ziel-Interview. „Er hat einen fantastischen Job gemacht, um uns an den ersten Positionen zu halten. Ich bin sehr glücklich und richtig stolz, heute für mich und das Team zu gewinnen. Das ist der beste Start in diese Vuelta, den wir haben konnten.“


Für den Franzosen ist es der zweite Saisonsieg nach der Tour of Oman (2.Pro) im Februar und der erste WorldTour-Erfolg seit einer Etappe beim Critérium du Dauphiné 2022. Die Vuelta ist aber traditionell ein gutes Pflaster für Gaudu, der dort schon seinen dritten Etappensieg feiern konnte. „Es war eine sehr anstrengende Saison“, sagte er. „Ich hatte bei der Dauphiné (2024, d.Red.) schon ein Duell mit Wout van Aert für mich entschieden. Jetzt bei der Vuelta gegen Mads im Sprint zu gewinnen, da kommen sehr viele Emotionen hoch.“

Der letzte Kilometer der Etappe erwies sich als durchaus anspruchsvoll, obwohl schließlich 70 Fahrer mit der Zeit des Etappensiegers gewertet wurden. Weit vorn fanden sich neben Vingegaard und Ciccone auch Santiago Buitrago (Bahrain Victorious), Egan Bernal (Ineos Grenadiers) als Siebter und Achter sowie Jai Hindley (Red Bull – Bora – hansgrohe) als Zehnter – alles Kandidaten für die Gesamtwertung. Bester Deutscher war Max Schachmann (Soudal – Quick-Step) als 26.

Vingegaard hat in der Gesamtwertung acht Sekunden Vorsprung auf Ciccone auf Platz drei, Bernal ist Vierter mit zwölf Sekunden Rückstand, dahinter folgen die meisten anderen Favoriten mit 14 Sekunden Abstand. Der Däne führt auch die Punktewertung mit 64 Zählern vor Ciccone an, das Bergklassement musste er allerdings wieder an Alessandro Verre (Arkea – B&B Hotels) abgeben. Im Weißen Trikot fährt weiter Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG).

So lief die 3. Etappe der Vuelta

Mit knapp zehn Minuten Verspätung wurde die 3. Etappe der Vuelta a España am Montag gestartet. Grund dafür waren zwei Defekte im Feld. Nach dem scharfen Start dauerte es nicht lange, bis sich eine vierköpfige Spitzengruppe formiert hatte. Das Team Lidl-Trek verhinderte, dass sich weitere Fahrer absetzen konnten. Damit bildeten Patrick Gamper (Jayco – AlUla), Sean Quinn (EF Education – EasyPost), Alessandro Verre (Arkéa – B&B Hotels) und Luca Van Boven (Intermarché – Wanty) die Ausreißergruppe des Tages, die auf den ersten 50 Kilometern einen maximalen Vorsprung von 1:50 Minuten herausfahren konnten.

Am Fuße des Anstiegs nach Issiglio (2. Kat) hatte das Führungsquartett ihren Vorsprung auf mehr als zwei Minuten ausgebaut. Daraufhin verschärfte der Italiener Verre das Tempo und sorgte dafür, dass zunächst Gamper und etwas später auch Van Boven nicht mehr folgen konnten. Verre übernahm mit dem Sieg an der Bergwertung die Führung im Bergklassement und liegt nun drei Punkte vor Vingegaard.

Das Streckenprofil der 3. Etappe der Vuelta a Espana | Foto: Veranstalter

In der folgenden Abfahrt fuhr das Führungsduo weiter ein hohes Tempo, verloren aber bis zur Sprintwertung in Cuorgne wieder etwas Zeit. Quinn sicherte sich 20 Zähler, vor Verre, der 17 Punkte mitnahm. Mit nur noch anderthalb Minuten Rückstand gewann Pedersen den Sprint im Peloton und sicherte sich so 15 Punkte. Interessanterweise holten Vingegaard und Ciccone die übrigen Zähler. Die beiden Gesamtklassementfahrer rechnen sich wohl auch Chance auf das Grüne Trikot aus.

Amanuel Ghebreigzabhier (Lidl – Trek) gab im weiteren Rennverlauf das Tempo im Hauptfeld vor. Damit verkürzte sich der Abstand 35 Kilometer vor dem Ziel auf unter eine Minute. Genau zu diesem Zeitpunkt musste Quinn als Solokämpfer das Rennen fortsetzen, denn Mitstreiter Verre fiel zurück. Es wurde etwas hektischer, was zu einem Sturz von Harold Martin Lopez (XDS – Astana) und Jardi Van der Lee (EF Education – EasyPost) führte. Beide setzten die Etappe aber sofort wieder fort. 20 Kilometer vor dem Ziel wurde dann auch Quinn eingeholt und damit war das Finale der 3. Etappe eröffnet.

Sofort gab es einige Positionskämpfe im Feld. Vor allem die Mannschaften Visma – Lease a Bike, Lidl – Trek, UAE – Emirates – XRG und Movistar zeigten sich durchgehend an der Spitze. Der Mann in Grün Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) fiel acht Kilometer vor dem Ziel zurück und konnte damit nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen. Im Schlussanstieg sah alles zunächst nach einem dänischen Duell zwischen Vingegaard und Pedersen aus. Hinter den beiden pirschte sich Gaudi an. Der Franzose schob sich mit einem cleveren Manöver in der letzten Kurve innen an Vingegaard vorbei und konnte auf der kurzen 60 Meter langen Zielgeraden auch noch Pedersen abfangen.

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