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Weder in Berlin noch in Hamburg: Einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Europas liegt mitten in Hessen. Hunderttausende befahren täglich die Kreuzung am Frankfurter Flughafen.
Frankfurt – Egal, ob man von Nürnberg nach Köln, von Gießen nach Karlsruhe oder gar von Düsseldorf in Richtung Österreich möchte – die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass man in jedem Fall dieselbe Kreuzung befährt: das Frankfurter Kreuz. Hier treffen sich die A5 und die A3, zwei der meistbefahrenen Straßen Deutschlands. Mehr als 370.000 Fahrzeuge passieren jeden Tag den Verkehrsknotenpunkt.
Dabei war ein solches Verkehrsaufkommen längst nicht von Anfang an denkbar. In den 1950er Jahren, kurz nach Eröffnung des Autobahnkreuzes, befuhren nur 47.000 Fahrzeuge pro Tag das Frankfurter Kreuz. Ein Blick zurück.
Das Frankfurter Kreuz ist Deutschlands meistbefahrene Kreuzung ©
IMAGO / Pond5 ImagesJahrelange Planung – Die lange Geschichte des Frankfurter Kreuzes
Die Planung des Frankfurter Kreuzes begann bereits lange vor der eigentlichen Eröffnung im Jahr 1956. Schon 1926 wurde erstmals über einen Autoknotenpunkt bei Frankfurt nachgedacht. Die Fertigstellung gewann ab 1933 an Fahrt, als die Nationalsozialisten mit dem Bau des Autobahnabschnitts zwischen Frankfurt und Mannheim begannen. In den folgenden Jahren wurde diskutiert, wie genau das Autobahnkreuz aussehen soll. Schließlich entschied man sich für die heute noch bekannte Kleeblatt-Form.
Doch die Bauarbeiten gingen nur schleppend voran. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten Baustellen in Deutschland stillgelegt, da Bauarbeiter für andere Zwecke gebraucht wurden. Jahre sollten vergehen, bis die Bauarbeiten am Frankfurter Kreuz wieder an Priorität gewannen.
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Erst in den 1950er Jahren waren Finanzmittel für solche Projekte wieder vorhanden. Zudem wurde der Frankfurter Flughafen ab 1951 wieder für zivile Zwecke genutzt, was die Notwendigkeit einer Autobahn-Kreuzung in der Nähe verstärkte. Auch eine aus heutiger Sicht kuriose Verkehrszählung sorgte dafür, dass die Bauarbeiten wieder intensiviert wurden: 1953 stellte sich heraus, dass 5.000 Fahrzeuge pro Tag auf westdeutschen Autobahnen unterwegs waren. Das war für die damalige Zeit extrem viel.
Somit wurden die Bauarbeiten im Februar 1953 fortgesetzt. Etwas mehr als drei Jahre später wurde das Frankfurter Kreuz am 10. Juli 1956 eröffnet. Es ist damit auch eines der ältesten Autobahnkreuze Deutschlands. Das Verkehrsaufkommen hat sich seitdem fast verachtfacht.
Aufsehen erregte zuletzt ein Pedelec-Fahrer, der mit Autobahn-Geschwindigkeit unterwegs war. Der Mann wurde mit 140 km/h in Frankfurt-Fechenheim geblitzt.