„Empfehlung gilt allgemein“
Diese Ernährung soll laut Studie das Alzheimer-Risiko senken

25.08.2025, 19:25 Uhr

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Eine neue Studie zeigt: Mediterrane Ernährung könnte das Risiko für Demenz und Alzheimer senken, vor allem bei genetisch vorbelasteten Menschen. Allerdings gilt diese Erkenntnis vorerst nur für eine Bevölkerungsgruppe.

Die Küche der Mittelmeerländer ist beliebt und gesund: Viel Gemüse, Salat, Obst und Fische, gesunde Gewürze und Olivenöl, allerdings nur wenig Fleisch – die mediterrane Diät soll gut fürs Immunsystem sein und die Gehirnleistung steigern. Forscher finden nun heraus, dass sie womöglich auch das Risiko senkt, an Alzheimer zu erkranken, eine der häufigsten Ursachen für Demenz im Alter.

Forscher in den USA hatten dafür mehrere Tausend Menschen untersucht, deren genetisches Risiko, an Alzheimer zu erkranken, besonders hoch ist. Grund sei, dass Alzheimer eine starke genetische Komponente habe, so die Autoren. Ihre Untersuchung zeigte: Wenn Menschen mit einem genetischen Alzheimer-Risiko sich mediterran ernährten, erkrankten sie seltener. Die Studie wurde im Fachmagazin „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Die genauen Ursachen von Alzheimer sind bisher nicht verstanden. In den vergangenen Jahren brachte die Forschung jedoch mehr Licht ins Dunkel: So wurde das Gen APOE4 als stärkster genetischer Risikofaktor für die häufigste Form von Alzheimer-Krankheit erkannt. Menschen, die eine Kopie des Gens tragen, haben ein drei- bis viermal höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Bei Menschen mit zwei Kopien ist das Risiko sogar zwölfmal höher.

Gleicht Essen genetisches Risiko aus?

Für die Untersuchung wurden die Gesundheitsdaten von insgesamt fast 6000 Männern und Frauen aus dem Zeitraum 1989 bis 2023 ausgewertet. Mit Fragebögen wurden die Essgewohnheiten ermittelt und anhand genetischer Daten das vererbte Alzheimer-Risiko. Die Teilnehmer wurden anschließend über einen längeren Zeitraum auf neue Fälle von Demenz hin beobachtet. Eine Untergruppe von etwa 1000 Frauen unterzog sich zudem regelmäßigen kognitiven Tests per Telefon.

Die Forscher schlussfolgern: Menschen, die sich eher mediterran ernährten, hatten ein geringeres Risiko, an Demenz zu erkranken und zeigten einen langsameren kognitiven Verfall. Die schützende Wirkung der Ernährung war in der Hochrisikogruppe mit zwei Kopien der problematischen Genvariante am stärksten, was darauf hindeutet, dass die Ernährung dazu beitragen kann, das genetische Risiko auszugleichen.

Nur bestimmte Gruppe untersucht

„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ernährungsstrategien, insbesondere die mediterrane Ernährung, dazu beitragen könnten, das Risiko eines kognitiven Abbaus zu verringern und Demenz vorzubeugen“, sagte der Erstautor der Studie, Yuxi Liu, Postdoktorand an der Harvard Chan School und am Broad Institute, laut einer Mitteilung. „Diese Empfehlung gilt allgemein, könnte jedoch für Personen mit einem höheren genetischen Risiko, wie beispielsweise Träger von zwei Kopien der APOE4-Genvariante, noch wichtiger sein.“

Eine Einschränkung der Studie bestand jedoch darin, dass die untersuchten Teilnehmer ausschließlich gut ausgebildete Personen europäischer Abstammung waren. Weitere Untersuchungen an verschiedenen Bevölkerungsgruppen seien daher erforderlich, so die Autoren.