Teilrettung für Sachsenheim
Neuausrichtung bei Feintool bringt Einigung und Produktionsverlagerung
25.08.2025
Quelle: dpa
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Feintool hat im Rahmen der Neuausrichtung der Business Unit Stamping Europe einen wichtigen Meilenstein erreicht, wie jetzt bekanntgeben wurde. Es stehen auch Verlagerungen an …
Feintool, Spezialist fürs Blechstanzen, das Feinschneiden und das Umformen von Blech, strukturiert den Bereich Stamping Europe um, weil es etwa im Automobilbereich nicht mehr so gut läuft. Jetzt ist man, wie es heißt, bei diesen Plänen ein Stück weiter gekommen …
(Bild: Feintool)
Im Dezember 2024 hatte Feintool angekündigt, die Produktion von Rotoren und Statoren für Elektromotoren in Europa neu aufzustellen. Nach Abschluss der Konsultationen mit der Arbeitnehmervertretung steht nun fest, dass die Aktivitäten für den Automobilbereich von Sachsenheim in andere Werke wechseln. Der Standort sollte zuvor sogar ganz geschlossen werden. Doch in Sachsenheim bleibe jetzt ein Teilbetrieb bestehen, der sich künftig auf Industrieanwendungen konzentriere. Der Hintergrund für die Neuausrichtung sei die schwierige Entwicklung im Automobilsektor und die daraus resultierenden Überkapazitäten. Aber auch die anhaltende Schwäche im Industriegeschäft habe dazu beigetragen. Auch das Werk in Jessen war, wenn auch in geringerem Ausmaß, von der Neuausrichtung betroffen. Nach Abschluss der Restrukturierung würden damit an den geografisch nahen Standorten Vaihingen und Sachsenheim voraussichtlich rund 230 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Des Weiteren schloss Feintool mit der Industriegewerkschaft Metall einen Haustarifvertrag ab, nach dem auch die bei Feintool verbleibenden Mitarbeiter einen Beitrag zur Sanierung des Unternehmens leisten werden müssen.
Umstrukturierung soll möglichst sozialverträglich ablaufen
Die Anpassung der Kapazitäten in der Business Unit Stamping Europe an die neue Realität im europäischen Automobilsektor soll die Rentabilität verbessern und 2026 abgeschlossen sein. Die bisher kommunizierten finanziellen Auswirkungen des Programms blieben unverändert. Für das gesamte Programm fallen Restrukturierungskosten von rund 47 Millionen Schweizer Franken an (rund 50 Millionen Euro). Diese werden voll im Geschäftsjahr 2024 zurückgestellt und sind durch Abschreibungen zum Teil bereits realisiert, heißt es. Die erwarteten jährlichen Einsparungen von etwa 15 Millionen Franken (knapp 16 Millionen Euro) bezögen sich auf die Neuausrichtung der Business Unit Stamping Europe und würden nach Abschluss der Umsetzung realisiert. Letztere erfolge in enger Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung, wobei man eine weitgehend sozialverträgliche Möglichkeit erarbeiten will. Betroffene können etwa zwischen einem Freiwilligenprogramm und einem Sozialplan wählen. Die Neuausrichtung der Business Unit Stamping Europe stärke die Wettbewerbsfähigkeit von Feintool und sichere die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens in Europa. Lars Reich, CEO von Feintool, kommentiert: „Mit der Einigung haben wir eine wichtige Etappe im Transformationsprozess erreicht und zeigen Verantwortung für unsere Belegschaft.“ Man sichere Arbeitsplätze, stärke die Standorte und schaffe eine belastbare Basis für die Zukunft.
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