Sabrina Geßler hat ein neues Kapitel für das Braunschweiger Restaurant „Der kleine Vegetarier 2“ aufgeschlagen. Nach dem plötzlichen Tod des ehemaligen Besitzers Richard Liedtke übernahm die 45-Jährige das vegetarische Lokal in der Auguststraße – ohne Startkapital, dafür mit viel Mut und Entschlossenheit.
„Ich möchte hier nicht weg“, erklärt sie, denn Liedtke, der für sie wie ein Ersatzvater war, hätte gewollt, dass es weitergeht. Doch der Weg zu diesem Neustart war alles andere als einfach.
Braunschweig: Mutiges Handeln war gefragt
Anfang Februar erhielt Geßler die Nachricht von Liedtkes unerwartetem Tod. Am Wochenende beriet sie sich mit ihrer Ehefrau und entschied schließlich, das Lokal zu übernehmen – obwohl es wie ein Sprung ins kalte Wasser war. „Ich wollte die Kindergärten und die Stammkunden nicht im Stich lassen“, sagt Geßler zur „Braunschweiger Zeitung“. Sie selbst hatte vor zehn Jahren als Minijobberin im Restaurant angefangen. Im Laufe der Jahre wurde sie zur wichtigsten rechten Hand des Besitzers und half nicht nur im Laden, sondern erhielt auch Unterstützung in ihrem Privatleben. Der Verlust wog schwer, aber Geßler wusste, dass sie weitermachen musste.
Neben dem Restaurantbetrieb beliefert das Lokal Kindergärten in Braunschweig mit vegetarischem Mittagessen und bietet Catering an. Diese langjährigen Kunden standen ihr in der schwierigen Anfangsphase zur Seite. Durch Vorauszahlungen der Kindergärten konnte sie die ersten Einkäufe tätigen.
Unterstützung war gefragt
Auch der Vermieter des Lokals half bei diesem Wagnis. Er übernahm die Renovierung der Räumlichkeiten, die zuvor unverändert seit den 1950er-Jahren bestanden hatten. Geßler modernisierte das Innere komplett. Hölzerne Verkaufstresen und gelbe Wände wichen einer edlen Theke aus dunklem Holz. Und doch blieb die Verbindung zur Vergangenheit erhalten: Ein Bild des ehemaligen Besitzers ziert nun das Herzstück des Restaurants. Geßler möchte ihn und seine Vision nicht vergessen.
Trotz der Renovierungen konnte sie es sich nicht leisten, den Betrieb komplett einzustellen. Während der Umbauarbeiten servierte sie ihre Gerichte laut der „Braunschweiger Zeitung“ im Garagenhof hinter dem Restaurant. Viele ihrer Stammgäste akzeptierten die provisorische Lösung geduldig und zählten weiterhin auf das Restaurant. „Während des Umbaus haben sie zwischenzeitlich ihr Essen im Garagenhof hinter dem Restaurant bekommen“, erzählt Geßler über den außergewöhnlichen Zusammenhalt in der Braunschweiger Gemeinschaft. Für sie seien sie wie eine kleine Familie.
Das Restaurant ist inzwischen wieder offen, auch wenn es äußerlich noch unauffällig erscheint. Für eine Leuchtreklame fehlt aktuell das Geld. Dennoch kehren täglich rund 15 Stammgäste ein, um die vegetarischen Gerichte und die familiäre Atmosphäre zu genießen. Wie es in der Küche abläuft und welche kulinarischen Pläne Geßler für die Zukunft hat, liest du in der „Braunschweiger Zeitung“.
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