Baubeginn im Oktober

Neue Ringbahnbrücke soll bis Sommer 2027 fertig sein

Bauarbeiter arbeiten am 25.04.2025 am Bahnstromnetz an der Baustelle der Ringbahnbrücke in Berlin. (Quelle: dpa-Bildfunk/Hannes P. Albert)

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Audio: rbb24 Inforadio | 25.08.2025 | Jasmin Becker | Bild: dpa-Bildfunk/Hannes P. Albert

Der Auftrag zum Neubau der sogenannten Ringbahnbrücke im Berliner Westen ist vergeben. Bis der Verkehr dort wieder normal rollen kann, wird es noch einige Jahre dauern.

Die Einschränkungen für Autofahrer und Anwohner auf und entlang der A100 im Berliner Westen sollen bis Sommer 2027 beendet sein. Dann soll die neue Ringbahnbrücke fertig sein und in Betrieb genommen werden, wie die bundeseigene Autobahngesellschaft und die zuständige Projektgesellschaft Deges am Montag mitteilten.

Mit dem Neubau wurde nach einem europaweiten Vergabeverfahren die Arbeitsgemeinschaft Habau/MCE beauftragt.


Baubeginn in zweiter Oktoberhälfte

Der Neubau der Ringbahnbrücke soll nach bauvorbereitenden Maßnahmen in der zweiten Oktoberhälfte beginnen.

Die gesamte Bauzeit ist mit weniger als zwei Jahren veranschlagt – das gilt für ein Projekt dieser Größe als äußerst ambitioniert. Die neue Brücke soll mit Lärmschutzwänden ausgestattet werden, um die Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner zu verringern. Dafür soll auch lärmmindernder Asphalt verbaut werden. Die Kosten in Höhe von rund 80 Millionen Euro trägt der Bund.

„Weitgehend parallel zur Ringbahnbrücke soll außerdem der Neubau der ebenfalls abgebrochenen Westendbrücke erfolgen“, hieß es: „Perspektivisch soll somit die Richtungsfahrbahn Nord der A100 im Abschnitt zwischen Messedamm und Spandauer Damm im Sommer 2027 wieder befahrbar sein.“

Der Abriss der maroden Ringbahnbrücke hat am 14.04.2025 begonnen. (Quelle: Picture Alliance/Hannes P Albert)
Visualisierung des Baus der Berliner Ringbahnbrücke. (Quelle: DEGES )


Einschränkungen für S-Bahn-Verkehr

Die alte Ringbahnbrücke war Teil des Autobahndreiecks Funkturm, einem der bundesweit am stärksten belasteten Verkehrsknoten. Im März wurde die Brücke gesperrt, weil sich ein Riss im Tragwerk überraschend ausgebreitet hatte. Kurz darauf wurde die Überführung über die S-Bahn-Gleise abgerissen. So erging es auch der etwas weiter nördlich gelegenen Westendbrücke.

Im Berliner Westen müssen Autofahrer seither weiträumige Umleitungen hinnehmen. Die Situation ist infolge des Umleitungsverkehrs durch Wohngebiete auch für die Anwohnerinnen und Anwohner eine Belastung.

Die Bauarbeiten dürften in den kommenden Monaten zunächst weitere Einschränkungen bedeuten, insbesondere für Pendlerinnen und Pendler im S-Bahnverkehr. Die Verbindung wird während der Bauarbeiten immer wieder gesperrt werden müssen. Derzeit werde mit der Bahn und der S-Bahn ein entsprechendes Verkehrs- und Sperrkonzept abgestimmt, sagte der Technische Geschäftsführer der Deges, Andreas Irngartinger. Dabei sollen sich die Streckensperrungen auf das Wochenende beschränken. Sie sollen dann teilweise auch nur in den Nächten erfolgen. Eine große mehrwöchige Sperrung sei ausgeschlossen.

So sieht es an der gesperrten Ringbahnbrücke aus


Vorbild für ganz Deutschland?

Das Autobahndreieck inklusive der Ringbahnbrücke wurde Anfang der 60er Jahre erbaut. Ein Umbau des überlasteten Verkehrsknotens ist seit Jahren geplant. Das Planfeststellungsverfahren läuft bereits. Damit die Brücke nun schneller wieder errichtet werden kann, wurde der Bau aus dem Verfahren herausgelöst. „Das kann Vorbild für ganz Deutschland sein, wenn es darum geht, unsere Infrastruktur zukunftsfest zu machen“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister, Kai Wegner (CDU).

Sendung: rbb24 Inforadio, 25.08.2025, 11:00 Uhr