Für den SV Schlebusch ist der Pokalwettbewerb auf Verbandsebene bereits vorbei. In der ersten Runde setzte es beim Landesliga-Konkurrenten SC Fortuna Bonn eine knappe 0:1 (0:0)-Niederlage. Trotz des missglückten Starts in die Pflichtspielsaison sah der neue Trainer Sven Bellinghausen eine über weite Strecken engagierte Vorstellung seiner Elf. Am Ende entschieden Nuancen über den Ausgang eines intensiven Spiels zweier ebenbürtiger Gegner. „Das war ein enger Pokalfight gegen einen guten Gegner“, sagte Bellinghausen.

Vor mehr als 200 Zuschauern im Bonner Sportpark Wasserland war von Beginn an zu spüren, dass sich die Gäste aus Schlebusch viel vorgenommen hatten. Der SVS begann konzentriert und machte in der ersten halben Stunde einen gut sortierten Eindruck. Die Mannschaft wusste die Anlaufbewegungen der Bonner geschickt zu neutralisieren und fand selbst einige Male gefährlich den Weg nach vorne. Chancen durch schnelle Kombinationen über die Flügel und Abschlüsse aus der zweiten Reihe sorgten dafür, dass die Bonner Defensive immer wieder ins Wanken geriet. Nach rund 30 Minuten kippte die Partie jedoch.

Die Ruhe im Aufbauspiel des SVS wich zunehmender Hektik. Ungenaue Zuspiele und fehlende Abstimmung gegen den Ball führten dazu, dass der Gastgeber mehr Zugriff aufs Spiel bekam. Schlebusch hielt zwar kämpferisch dagegen, doch die Sicherheit aus der Anfangsphase war verloren. So blieb es zunächst beim torlosen Unentschieden zur Pause.

Nach dem Wiederanpfiff entwickelte sich eine offene Partie mit Möglichkeiten auf beiden Seiten – jedoch zunächst ohne echte Hochkaräter. In der 77. Minute dann die entscheidende Szene: Bonn kombinierte sich über die linke Seite nach vorne und fand in der Mitte Maat Elong, der aus kurzer Distanz zum 1:0 vollstreckte. Schlebusch reagierte sofort. Im direkten Gegenzug hatte Kevin Kassunga die große Möglichkeit zum Ausgleich, scheiterte jedoch knapp. Der SVS konnte sich in der Schlussphase immer wieder bis ins letzte Drittel der Bonner spielen, doch es fehlte der finale Pass. Bonn wiederum lauerte auf Konter. Am Ende blieb es beim knappen Sieg für die Gastgeber und einer vermeidbaren Niederlage für den SVS.

„Es war schnell klar, dass es hier darauf ankommt, wer das erste Tor schießt“, sagte Bellinghausen. In den letzten Testspielen habe sein Team bereits einen klaren Schritt nach vorne gemacht. „Dennoch ärgert es mich natürlich, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben und aus dem Pokal ausgeschieden sind“, sagte er. Positiv hob der neue Coach den Ehrgeiz und die Mentalität seines Teams hervor, kritisierte auf der anderen Seite aber auch die verbesserungswürdige Kommunikation auf dem Platz.

Was die Partie deutlich gemacht hat, ist, dass der SVS noch in der Findungsphase steckt. Das laufintensive Spielsystem des neuen Trainers samt hohem Pressing erfordert Zeit und ein hohes Level an körperlicher und mentaler Fitness, um es konsequent umzusetzen. Der SVS kann seinen Fokus nun voll auf die Liga richten. Am Sonntag starten die Schlebuscher mit einem Heimspiel gegen die Reserve von Eintracht Hohkeppel.

SVS Kuske – Taskiran (86. Schreiber), Gonschior, Janeczko (85. Yürük), Uhl (76. Kudo), Schulz, Matusinski, Bramer, Steinebach, Gierlak (72. Kassunga), Bamberg.