Berlin/Hamburg. In einer Lagerhalle im Hamburger Stadtteil Veddel haben explodierende Gasflaschen einen Großbrand ausgelöst. Auch der Verkehr ist betroffen.
In Hamburg ist ein Großbrand im Stadtteil Veddel ausgebrochen – eine Rauchwolke ist in weiten Teilen der Stadt zu sehen. Wie Polizeisprecherin Nadia Papist dem ebenfalls zur FUNKE-Mediengruppe gehörenden „Hamburger Abendblatt“ sagte, brennt eine Lagerhalle in der Müggenburger Straße.
Drei Menschen sind bei dem Brand verletzt worden, sagte Feuerwehrsprecher Lorenz Hartmann. Zur Schwere der Verletzungen konnte er keine Angaben machen. Vor Ort mussten 25 Menschen in Sicherheit gebracht werden, sie sind unverletzt. „Wir konnten dort Dutzende Personen noch aus den Bereichen rausführen und retten“, sagte der Sprecher.
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Auslöser des Großbrands soll ein brennendes Auto in der Lagerhalle eines Speditionsunternehmens sein. Dieses soll mehrere Gasflaschen. in denen sich mutmaßlich Lachgas befand, zur Explosion gebracht haben, wodurch neben der Halle in der das Auto steht mindestens eine weitere Halle in Brand gesetzt wurde. Daneben gibt es weitere kleine Brände auf dem Gelände.
Der Brand sorgte auch für mehrere Explosionen. Der erste Einsatzleiter hatte deshalb zunächst einen Sicherheitsradius von 400 Metern eingerichtet. Die Feuerwehr ist mit 65 Fahrzeugen und rund 250 Einsatzkräften vor Ort. „Wir werden hier noch mehrere Stunden im Einsatz sein“, sagte Sprecher Hartmann. „Also der Einsatz wird sich noch bis in die späten Abendstunden oder die frühen Morgenstunden ziehen.“ Zur Unterstützung seien auch die Flughafenfeuerwehr sowie Wasserwerfer der Polizei hinzugezogen worden.
Knapp 300 Einsatzkräfte sind vor Ort – die Löscharbeiten können sich noch Stunden hinziehen.
© Daniel Bockwoldt/dpa | Daniel Bockwoldt
Mehrere Autos auf der A1 durch trümmerteile getroffen
Trümmerteile sollen durch die Explosionen hunderte Meter weit geflogen sein und auf der A1 mehrere Fahrzeuge getroffen haben. Unter anderem wurde eine Frau in ihrem Auto getroffen. Sie wurde von einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht – Lebensgefahr bestehe nicht.
Auch Einsatzwagen der Feuerwehr sollen getroffen und dabei stark beschädigt worden sein. Anfangs war deswegen nicht möglich, den Brand zu löschen, da dies für die Feuerwehrleute zu gefährlich gewesen wäre. Das Gebäude werde von außen gekühlt, hieß es. Dafür wurden alle verfügbaren Wasserwerfer aus Hamburg angefordert. Erst gegen 19 Uhr hatte Brandintensität abgenommen. Das Gebiet könne betreten werden, so ein Sprecher.
Der Kupferhersteller Aurubis hat wegen des Feuers Teile des Werksgeländes gesperrt, die an den Brandort grenzen. Auch dort kam es laut Feuerwehr zu Bränden. Die Aurubis-Werkfeuerwehr unterstütze beim Löschen der Flammen.
In der Nähe des Brandortes ist die Autobahn gesperrt – es staut sich.
© David Hammersen/dpa | David Hammersen
Trümmerteile fliegen Autobahn – Sperrung und kilometerlanger Stau
Das Feuer hat auch Auswirkungen auf den Verkehr in Hamburg: „Trümmerteile sind auf die A1 gelangt“, sagte Feuerwehrsprecherin Papist. Die Fahrbahn ist laut der Verkehrsleitzentrale Richtung Norden zwischen dem Autobahndreieck Norderelbe und der Norderelbbrücke gesperrt. Aktuell staut sich der Verkehr davor auf einer Länge von zwölf Kilometern. Richtung Süden gibt es eine Sperrung zwischen Billstedt und dem Dreieck Norderelbe mit derzeit zwei Kilometern Stau. Der Fernverkehr wird gebeten auf die A7 ausweichen.
Auf den Fernverkehr der Deutschen Bahn wirkt sich der Brand dagegen nicht aus, wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage mitteilte. In dem Bereich des Brandes befinde sich allein die Hafenbahn.
Auch auf den Hafenbetrieb sind die Auswirkungen des Brandes gering: Die Hafenverwaltung HPA mit, dass die Seeschifffahrt nicht betroffen sei. In dem Hafengebiet sind üblicherweise keine Containerriesen unterwegs; die vier Containerterminals liegen weiter westlich. Für die Binnen- und Hafenschifffahrt seien Sperren für die Bereiche Norderelbe, Spreekanal und Peutekanal eingerichtet worden, teilte eine HPA-Sprecherin mit. Zudem wurde ein Bereich der Hafenbahn gesperrt, die Güter durch den Hafen transportiert.
Wegen des Rauchs riet die Feuerwehr Bewohnern und Bewohnerinnen auf der Veddel, in Moorfleet und Bergedorf, Fenster und Türen zu schließen und Klimaanlagen abzuschalten.
jst/dpa