Im Chemnitzer Stadtteil Kappel, vielen besser bekannt als Fritz-Heckert-Gebiet, steht seit Kurzem der „Kiosk des Unwissens“. Er ist Teil des Chemnitzer Kulturhauptstadt-Programms. Die knallgelbe Kunstinstallation erinnert an die Optik der Zeitungskioske aus der DDR.
Anwohner und Kulturhauptstadt-Besucher sollen Viertel besser kennenlernen
Verkauft wird im Kiosk nichts. Stattdessen sollen leere Postkarten und Stadtpläne von Besucherinnen und Besuchern mit persönlichen Eindrücken gefüllt werden. Jeder ist eingeladen, seine Gedanken, Lieblingsorte und Empfehlungen zu teilen.
Die Künstlerin Janine Schlimpert, die den Kiosk mit ihrem Künstler-Duo „Pop-up ma Parole“ entwickelt hat, erklärte MDR KULTUR, der Kiosk wolle „Anwohnern einen Ort bieten, sich niederzulassen und einen zu Tee trinken“. Außerdem wolle man Touristen ansprechen, die ohne dieses Angebot „nicht nach Kappel gekommen wären“.
Es geht eigentlich immer um die Hochkultur, die in der Stadtmitte ist.
Jörg Schneider, Leiter Jugendhaus UK
Angelockt werden sollen die Menschen mit einem umfangreichen Rahmenprogramm. Es gibt DJ-Abende, Lesungen, Poetry Slams, Konzerte und vieles mehr. Auch für Kinder gibt es mehrere Angebote.
Neben Poetry Slams und Konzerten auch Veranstaltungen für Kinder
So bietet die Chemnitzer Arbeiterwohlfahrt zum Beispiel ihr Bildungsprojekt Demokratie-Kids an, in dem Kinder niedrigschwellig erklärt bekommen, wie Politik und Demokratie funktioniert.
Organisiert werden der „Kiosk des Unwissens“ und das dazugehörige tägliche Rahmenprogramm vom Chemnitzer Verein Walden. Randy Fischer ist für den Verein vor Ort und sagte MDR KULTUR zur Idee der täglich wechselnden Events: „Die Menschen, die hier leben, geben uns Dinge und ich dachte, wir geben denen auch wieder was zurück.“