Bei den hohen Temperaturen in der vergangenen Zeit hat sich die unsere Redaktion regelrecht in eine Sauna verwandelt. Doch zum Glück hatten wir gleich eine gute Idee. Das Archiv im Keller. Zwischen den riesigen Bänden, die die Geschichte des Augsburger Landboten beinhalten, kann man es wirklich aushalten und so haben wir angefangen uns in die Ausgaben der vergangenen Jahre einzulesen. Die Geschichten waren witzig, erschreckend, aber auch manchmal kurios. Einige davon haben wir nun zusammengesammelt. Hier also eine kleine Zeitreise in den Landkreis vor 30, 50 und 70 Jahren.
Ein Abschied bewegt Welden und ein Druckfehler sorgt für Aufsehen
Ein unbeabsichtigter Druckfehler hat sicher den einen oder anderen Leser zum Grinsen gebracht. Außer natürlich die selbst betroffene Frau. Denn vor 70 Jahren wurde ein Heiratsangebot zu einer Autobeschreibung. So stand also folgender Text in der Zeitung: „Junge Blondine aus bester Familie, musikliebend, Modell 1936, gut instand, frisch lackiert, fünffach neu bereift, Polsterung erneuert, Motor und Getriebe überholt, gegen bar billig zu verkaufen.“ Ob sich jemand auf diese Anfrage gemeldet hat, bleibt offen. Aber ein Hingucker war diese Anzeige auf alle Fälle.
Etwas ernster wurde es in der Ausgabe vor 30 Jahren. Denn am 13. Januar verstarb eine engagierte Lehrerin in Welden, namens Eleonora Sigmund. Die damals 67-Jährige erlag „einem mit großer Geduld ertragenen schweren Leiden.“ Genau Dreißig Jahre war sie an der Volksschule tätig. Sie galt als fürsorgliche und mütterliche Lehrkraft, die sich auch sehr darum bemüht, den Kindern das Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Erst 1981 wurde Sigmund wegen ihrer angeschlagenen Gesundheit in den vorzeitigen Ruhestand entlassen. Nun, 1995, war es so weit und Welden verabschiedete sich von der engagierten Lehrerin mit einem Trauergottesdienst und einer schönen stimmungsvollen Beisetzung.
Zu guter Letzt, um die Zeitreise mit etwas Fröhlichem zu beenden, fand diesmal vor 50 Jahren erneut eine Schlagerparty-im Gersthofer Altersheim statt. Die Bewohnerinnen und Bewohner bekamen nämlich ihr ganz eigenes Faschingsvergnügen. Die „KOL-LA“-Truppe lieferte ihnen eine Mini-Faschingsshow und erntete großen Beifall. Neben einigen Kabarettnummern hatte auch „Die wilde Hilde“ ihren Auftritt und griff in die Tasten ihres Akkordeons. Mit Dialekt und großem Temperament begeisterte sich die Zuhörerinnen und Zuhörer. Aber auch viele andere Truppen, die vor allem zur Faschingszeit aktiv wurden, zeigten ihr Können. Auch die Ortsansässigen „Bazi und Schlori“ begeisterten mit neuen Erfindungen und Blödeleien. Den närrischen Besuch genossen alle Anwesenden sehr und zu der Musik wurde auch zu jedem Moment kräftig geschunkelt.
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Lisa Bäuml
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