Die Kommunalwahlen in Köln kündigen sich an, mit Plakaten an jeder Ecke. Nervig und manchmal absurd, wie Brings bei einem Blick auf die Stadt feststellen.

Noch gut drei Wochen, dann sind Kommunalwahlen in Köln. Am Sonntag, dem 14. September. Viele von uns denken: „Schon wieder eine Wahl?“ Bei der letzten Wahl zum Bundestag ist ja nur Murks herausgekommen. Gebrochene Wahlversprechen, eine Koalition, die sich kaum auf gemeinsame Ziele einigen kann oder will. Schulden, bis der Arzt kommt und so weiter. Aber Berlin ist weit weg. Sehr weit weg.

Köln mit seinen vielen Problemen und Baustellen ist dagegen sehr nah! Die Kommunalpolitik ist viel näher an unserem alltäglichen Leben dran als die große Schwester im Reichstag.

Kitas, Schule, Gesundheit, Verkehr, KVB, Parkplätze, Platanen, alte Bahnhöfe und Kultur: Alles Dinge, die im Stadtrat entschieden werden. Wer von den vielen Bewerbern den Job als Oberbürgermeister am besten kann, das verraten uns natürlich die vielen Plakate an den Laternen und sonstigen Masten.

Der neueste Trend: Kandidatinnen, die auf keinen Fall den Namen ihrer Partei auf dem Plakat haben wollen. Da frage ich mich direkt, ob es da internen Frust gibt. Auch schön: der langjährige Dezernent, der jetzt alles besser machen will, wenn er sein eigener Chef, sprich Oberbürgermeister werden würde.

Überhaupt kommt das Zahnpasta-Werbung-Lächeln nie aus der Mode, wenn es um den Wahlkampf geht. Da fällt ein Pastor aus der Südstadt schon auf, weil er antritt, aber keine Plakate aufhängt. Aber wenigstens kommen auf den meisten Plakaten auch Köln-Themen vor. Und wie viele ganz junge Menschen sich bewerben! Das macht Mut.

Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker setzten sich oft Drohungen, übertriebener Kritik und leider immer öfter auch physischer Gewalt aus. Und das bei einem quasi Ehrenamt im Stadtrat. Die dicken Dienstwagen mit Panzerglas sind ebenfalls weit weg in Berlin.

Also: Auch wenn der Plakate-Wald nervt, nicht schön aussieht und hoffentlich nicht noch Wochen nach der Wahl da hängt. Es ist ein Teil unserer gelebten und geliebten Demokratie. Wenn man jetzt noch gar keine Idee hat, was einem wichtig ist in Kölle, was einem stinkt, was sich ändern soll …

Beim nächsten Spaziergang oder beim Stau auf der Inneren Kanalstraße einfach mal Plakate lesen. Die ganz blauen sieht man ja zum Glück fast gar nicht vor dem Hintergrund des strahlenden Sommerhimmels der letzten Tage.