Braunschweig. Die kriselnde Transport-Tochter der Deutschen Bahn wird derzeit auf Profitabilität getrimmt. Für schwarze Zahlen sollen auch Werkstätten schließen.
Die kriselnde Güterverkehrstochter der Bahn, DB Cargo, will deutschlandweit zahlreiche Werkstätten schließen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen 10 von 15 Außenstellen geschlossen werden, davon liegen vier in den neuen Bundesländern. Insgesamt sollen bei der umfangreichen Umstrukturierung der Werkstätten-Landschaft 170 Arbeitsplätze abgebaut werden.
Aktuell betreibt DB Cargo bundesweit 11 Instandhaltungswerke mit 15 Außenstellen. Auch bei den Hauptstandorten soll sich einiges verändern: Die Werkstatt in Mainz-Bischofsheim soll komplett schließen, in Halle (Saale), Seelze und Oberhausen soll die Wagen-Instandhaltung wegfallen. Dort würden dann nur noch Loks repariert.
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DB Cargo hofft, dass die Umstrukturierung unter anderem für mehr Effizienz durch spezialisierte Teams sorgt. Das Konzept wurde dem Gesamtbetriebsrat von DB Cargo Ende Juli vorgelegt. Die Verhandlungen darüber sollen im September beginnen.
DB Cargo muss ab 2026 schwarze Zahlen schreiben
DB Cargo steckt seit Jahren in der Krise. Die Transport-Tochter des Bahn-Konzerns muss schon im nächsten Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben, so hat es die EU-Kommission im Rahmen eines Beihilfeverfahrens bestimmt. Cargo-Chefin Sigrid Nikutta hat dem Unternehmen daher einen strengen Sparkurs verordnet: Was nicht profitabel ist, wird gestrichen.
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Cargo konnte seine Verluste so im ersten Halbjahr deutlich reduzieren, dennoch stand nach den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ein operatives Minus zu Buche. Die Schließung der Werkstätten ist nun der nächste Schritt.
Was nach Vorstellung des Cargo-Vorstands geschlossen wird – und was bleibt
Setzt sich der Cargo-Vorstand rund um Chefin Sigrid Nikutta in den Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern durch, bleiben Cargo noch die zehn Werke in Hagen, Halle (Saale), Köln-Gremberg, Mannheim, Oberhausen, Maschen, Nürnberg, Saarbrücken, Seddin, Seelze/Lohnde sowie die fünf Außenstellen Bebra, Braunschweig, Bremerhaven, Kornwestheim und München.
Geschlossen werden das Werk Mainz-Bischofsheim und die zehn Außenstellen Rostock, Osnabrück, Magdeburg, Senftenberg, Hamburg-Billwerder, Offenburg, Ingolstadt, Regensburg, Emden und Stendell.
Außenstelle in Braunschweig
Braunschweig ist die größte Außenstelle für Güterwageninstandhaltung des Werks in Seelze (Region Hannover). Zudem werden auch Schäden an Rangierdieselloks repariert. Das Werk ist direkt am Rangierbahnhof an der Lindenbergallee gelegen.
dpa