Als Folge von ukrainischen Drohnenangriffen musste ein Passagierflugzeug, das auf dem Weg nach Sankt Petersburg war, in Estland zwischenlanden. Das berichtet das ukrainische Nachrichtenportal „Kyiv Independent“ unter Berufung auf lokale Zeitungen. Das von der ägyptischen Fluggesellschaft Almasria Universal Airlines betriebene Flugzeug wurde in die estnische Hauptstadt Tallinn umgeleitet. Auslöser des Stopps war wahrscheinlich ein ukrainischer Luftschlag auf eine russische Ölraffinerie.

Wie eine Sprecherin des Flughafens Tallinn erklärt, wurde es den Passagieren während des Zwischenstopps nicht erlaubt, die Maschine zu verlassen. Wie „Kyiv Independent“ schreibt, ist es nicht das erste Mal, dass ukrainische Luftangriffe den russischen Flugverkehr aus dem Takt bringen. Alleine in diesem Jahr musste Russland mehr als 200 Mal den Betrieb von Flughäfen einschränken.

Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil lotet in der Ukraine deutsche Beiträge für einen möglichen Friedensprozess aus. „Ich suche in enger Abstimmung mit dem Bundeskanzler den Austausch, wie Deutschland die Ukraine bei einem möglichen Friedensprozess bestmöglich unterstützen kann“, sagte der SPD-Chef nach seiner Ankunft am Morgen in der Hauptstadt Kiew. „Es geht um die ukrainische, aber auch um die europäische Sicherheit.“

Es brauche „verlässliche Sicherheitsgarantien, die einen dauerhaften Frieden für die Ukraine gewährleisten“, erklärte Klingbeil. „Dazu stimmen wir uns international eng ab. Deutschland wird seiner Verantwortung gerecht werden.“ Der Minister wollte in Kiew Vertreter der ukrainischen Regierung und des Parlaments sowie der Zivilgesellschaft treffen.

CSU-Chef Markus Söder hält eine Debatte über eine mögliche Beteiligung der Bundeswehr an einer Friedenstruppe in der Ukraine für überflüssig. „Die Frage stellt sich aus meiner Sicht nicht“, sagt er im ARD-Sommerinterview. „Denn jede Lösung, egal wie, mit Russland wird definitiv keine Nato-Soldaten vorsehen. Deswegen stellt sich das nicht“, betont er. „Grundlegend“ wäre er allerdings auch sehr zurückhaltend, ob die Bundeswehr in der Lage wäre, einen substanziellen Beitrag zu leisten. „Ohne Amerikaner macht das keinen Sinn.“

Die russische Luftabwehr hat nach Angaben von Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin zwei ukrainische Drohnen im Anflug auf die Hauptstadt abgeschossen. „Die Rettungskräfte sind am Absturzort der Trümmer im Einsatz“, teilt Sobjanin auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.