Cyberattacke in Nürnberg
Webseite lahmgelegt: Prorussische Hacker im Verdacht
26.08.2025 – 12:49 UhrLesedauer: 1 Min.
Tasten einer beleuchteten Tastatur (Symbolbild). Die Stadt Nürnberg ist Opfer einer Cyber-Attacke geworden. (Quelle: Sebastian Gollnow)
Die Ermittler haben die Verantwortlichen für den Cyberangriff auf die Nürnberger Stadtwebseite identifiziert. Eine Hackergruppe soll den massiven Ausfall verursacht haben.
Eine prorussische Hackergruppe hat nach Ermittlungserkenntnissen den Cyberangriff auf die Webseite der Stadt Nürnberg im Juli verübt. Die Zentralstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg identifizierte die Gruppierung „NoName057(16)“ als mutmaßlichen Verursacher.
Ein Sprecher der Zentralstelle Cybercrime teilte mit, dass die Behörde noch prüfe, ob ein Zusammenhang zu den Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und des Bundeskriminalamts bestehe.
Die Stadtwebseite war im Juli nach einer DDoS-Attacke stundenlang nicht erreichbar gewesen. Bei dieser Angriffsmethode überlasten massenhafte Zugriffe die Website bis zum Zusammenbruch.
Deutsche und internationale Strafverfolgungsbehörden gingen Mitte Juli gegen das Hacker-Netzwerk vor. Sie schalteten ein weltweites Botnetz ab, das für digitale Überlastungsangriffe genutzt wurde. Die Ermittler erließen sechs Haftbefehle gegen russische Staatsangehörige. Zwei der Beschuldigten gelten als Hauptverantwortliche der Gruppe.
Das Bundeskriminalamt beschreibt „NoName057(16)“ als ideologisch geprägtes Hacktivisten-Kollektiv, das Russland unterstützt und im Kontext des Russland-Ukraine-Konflikts Cyberangriffe durchführt. Seit Ermittlungsbeginn im November 2023 soll Deutschland Ziel von 14 teils mehrtägigen Angriffswellen dieser Gruppe gewesen sein.