Bonn (NRW) – Rosemarie S. (84) lag bereits im Bett, als drei Männer in ihr Haus eindrangen, die Rentnerin fesselten, bedrohten und ausraubten. Wegen des erpresserischen Menschenraubs stand nun einer der Täter, Habib B. (25), in Bonn vor dem Landgericht.
Es waren fast zwei Stunden des Horrors, die die zierliche Seniorin laut Anklage in ihrem eigenen Haus in Zülpich (NRW) am 16. April 2023 erlebte. Sie trug bereits ihren Schlafanzug und einen Bademantel, als drei kräftige Männer durch das Waschküchenfenster in ihr Haus eindrangen – mit Einbruchswerkzeug, Taschen und Panzertape. Gnadenlos fesselten sie die herzkranke Frau. Während einer der Männer sie bewachte, durchsuchte sein Komplize das Haus nach Wertgegenständen. Immer wieder schrie einer der Räuber sie an, dass sie ihm zeigen soll, wo ihr Tresor sich befinde.
Täter drohten Rosemarie, ihr die Beine abzuschneiden
Doch im Haus befindet sich gar kein Tresor. Und so mussten die Täter am Ende mit 1200 Euro Bargeld und mehreren Schmuckstücken von Rosemarie flüchten. Kurz vor der Flucht drohten sie ihr noch: Wir schneiden Dir die Beine ab, falls Du die Polizei rufst. „Natürlich hatte ich Angst“, sagte nun die Rentnerin vor Gericht. „Am meisten tut es mir weh, dass es sich um Familienschmuckstücke handelte, die wir seit mehreren Generationen besaßen. Sie sind jetzt alle weg. Trotzdem versuchte ich, nicht daran zu denken, was damals vorgefallen ist, und blicke nach vorn.“
Am ersten Verhandlungstag gestand Habib B. den Überfall und behauptete, dass die Idee für die Tat von seinem Komplizen stammte, der in der Nähe von Rosemarie wohnt. „Ich habe eine schlimme Sache gemacht und bereue dies“, sagte der Kosovare im Gerichtssaal. Bereits am Freitag soll ein Urteil gegen ihn gesprochen werden. Sein Komplize wurde bereits zu dreieinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt.