Sicherer, sauberer, sozialer: Dortmund zieht Bilanz zur Zusammenarbeit von Stadt und Polizei im Sonderstab „Ordnung und Stadtleben“. Neue Angebote für Obdachlose und Drogenabhängige sowie verstärkte Polizeipräsenz zeigen erste Erfolge.
Die Stadt Dortmund und die Polizei haben eine Zwischenbilanz ihrer zweijährigen Zusammenarbeit im Sonderstab „Ordnung und Stadtleben“ gezogen. Ziel des Projekts ist es, die Innenstadt sicherer und attraktiver zu gestalten. Dabei setzt der Sonderstab auf eine Kombination aus Hilfsangeboten und verstärktem Kontrolldruck.
In der Nähe des Hauptbahnhofs wurde ein neuer Aufenthalts- und Übernachtungsort für Obdachlose geschaffen. Die Fläche an der Treibstraße bietet Platz für bis zu 30 Personen und soll das Campieren im öffentlichen Raum reduzieren. Zehn Container dienen als Schlaf- und Aufenthaltsräume, weitere Container stehen dem Sicherheitsdienst und als Materiallager zur Verfügung. Die Fläche ist umzäunt, beleuchtet und mit Sichtschutz versehen. Alkohol ist dort erlaubt, und ein Sicherheitsdienst sorgt für die Einhaltung der Hausordnung. Sozialarbeiter stehen in Kontakt mit den Nutzern, um sie gezielt anzusprechen und zur Nutzung des Angebots zu motivieren.
Ein weiteres neues Angebot ist das Nachtcafé am Schwanenwall, das seit August geöffnet ist. Es richtet sich an drogenabhängige Menschen ohne Wohnung oder Zugang zu Notschlafstellen. Das Café bietet Platz für etwa 30 Personen, die dort kostenlose Speisen und Getränke erhalten können. Zudem stehen Hygieneangebote und ein geschützter Raum zur Verfügung. Drogenkonsum ist in der Einrichtung nicht gestattet, jedoch gibt es eine Raucherkabine für Tabakkonsum. Das Café soll den öffentlichen Raum entlasten und den Betroffenen Schutz und Stabilität bieten.
Auch für schwerstabhängige Drogenkonsumenten wurden neue Maßnahmen ergriffen. Seit Februar betreibt das Gesundheitsamt eine sogenannte Entlastungsfläche am Grafenhof/Ecke Martinstraße. Dort können sich bis zu 40 Personen gleichzeitig aufhalten, um nach dem Konsum zur Ruhe zu kommen oder auf einen freien Platz in der Drogenhilfeeinrichtung „kick“ zu warten. Sozialarbeiter stehen vor Ort zur Verfügung, und Sicherheitskräfte sorgen für die Einhaltung der Regeln. Die Fläche hat laut Stadtverwaltung zu einer spürbaren Entlastung der Anwohner geführt.
Ein weiterer Entlastungsstandort für Drogenkonsumenten soll an der Rheinischen Straße 111 entstehen. Nach Instandsetzungsarbeiten soll dieser im Dezember eröffnet werden. Dort wird es ebenfalls die Möglichkeit geben, Drogen unter Aufsicht zu konsumieren. Ergänzend werden soziale Angebote bereitgestellt. Die Stadt hat bereits Dialogveranstaltungen mit Anwohnern durchgeführt.
Das Feedback aus den Veranstaltungen geht nun in die weitere Planung ein:
– In einer Liste werden alle Orte und Missstände erfasst, die die
Teilnehmenden gemeldeten haben.
– Das Kommunale Lagezentrum der Stadt Dortmund nimmt Kontakt mit
den zuständigen Fachbereichen auf, um schnell Abhilfe zu
schaffen, wo es möglich ist – beispielsweise bei der
Müllbeseitigung.
– Mittelfristige Maßnahmen landen in der Aufgabenliste des
Sonderstabs. Die Ergebnisse werden stetig evaluiert.
Die Polizei Dortmund hat ihre Präsenz in der Innenstadt und der Nordstadt deutlich erhöht. Seit Juli 2023 wurden in 622 Schwerpunkteinsätzen fast 48.000 Personalstunden geleistet. Dabei kam es zu 709 freiheitsentziehenden Maßnahmen, darunter 269 vorläufige Festnahmen und 280 vollstreckte Haftbefehle. Zudem wurden fast 8.000 Platzverweise ausgesprochen. Die Maßnahmen haben laut Polizei dazu beigetragen, Straftaten im öffentlichen Raum zu reduzieren. Auch die Zahl der Drogendelikte ist rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der registrierten Fälle im Wachbereich Mitte um 26,6 Prozent.
Polizeipräsident Gregor Lange betonte, dass die Kombination aus verstärkter Polizeipräsenz und sozialen Hilfsangeboten zu einer spürbaren Verbesserung der Sicherheitslage geführt habe. „Unser Plan, mit Kontrolldruck und intensiven Ermittlungen – in Kooperation mit unseren Netzwerkpartnern – die Situation in der Innenstadt nachhaltig zu verbessern, trägt nunmehr Früchte“, erklärte Lange. Auch die Messerkriminalität sei durch die Einführung von Messertrageverboten zurückgegangen.
Der Sonderstab „Ordnung und Stadtleben“ wurde im Sommer 2023 ins Leben gerufen, um auf die zunehmende Verbreitung der Droge Crack und die damit einhergehenden Probleme zu reagieren. Stadt und Polizei arbeiten dabei eng zusammen, um eine Balance zwischen Repression und Prävention zu finden.
Dieser Beitrag stammt von presseportal.de und wurde mit Hilfe von KI erstellt.