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Google Trends zeigt Beliebtheit: Krombacher, Bitburger, Paulaner, Augustiner. Regionale Biermarken setzen überraschende Akzente in den Bundesländern.
Deutschland und Bier gehören zusammen wie Hopfen und Malz. Eine Jahresauswertung von Google Trends zeigt, welche Biermarken in den 16 Bundesländern vorn liegen. An der Spitze stehen Krombacher und Bitburger mit jeweils vier Ländern, Paulaner und Augustiner prägen den Süden, während regionale Ikonen im Norden und Osten Akzente setzen. Und Berlin? Greift ausgerechnet zu Augustiner.
Deutschlands Bierkarte: Diese Marken beherrschen die Bundesländer – Berlin überrascht komplett © IMAGO/Wolfgang Maria Weber
- Wer führt wo?
- Krombacher: Hamburg, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt
- Bitburger: Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland
- Paulaner: Baden-Württemberg, Thüringen
- Augustiner: Bayern, Berlin
- Beck’s: Bremen
- Störtebeker: Mecklenburg-Vorpommern
- Jever: Niedersachsen
- Radeberger: Sachsen
Suchtrends statt Verkaufszahlen: Was Google über Bier verrät
Die geteilte Nummer eins prägt die Karte spürbar. Krombacher punktet in Hamburg und Schleswig-Holstein, reicht über Brandenburg bis nach Sachsen-Anhalt und zieht damit eine Linie von der Küste in den Osten. Das Siegerländer Pils profitiert vom klaren Profil und einem naturverbundenen Auftritt. Bitburger hält den Westen zusammen: Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland formen einen geschlossenen Block, dessen Pils-Tradition und der prägnante Slogan „Bitte ein Bit“ fest verankert sind.
Im Süden bleibt die bayerische Handschrift sichtbar, bekommt aber einen Twist. Augustiner führt in Bayern und überrascht in Berlin. Eine Münchner Traditionsmarke, die in der Hauptstadt ankommt wie ein Wirtshausklassiker, der plötzlich zum Lieblingsort wird. Paulaner gewinnt in Baden-Württemberg und Thüringen und verbindet damit Südwest und Mitte. Weißbier-Kompetenz und breite Sortenbekanntheit schaffen Vertrauen über die Heimat hinaus.
Regionale Originale bleiben Taktgeber ihrer Heimat. Beck’s verankert Bremen, weltbekannt und doch fest am Kai der Hansestadt. Jever prägt Niedersachsen mit herber Kante, so frisch wie die Nordseebrise. Radeberger steht in Sachsen für Braustolz und Hofbräu-Historie. Störtebeker trägt in Mecklenburg-Vorpommern maritime Identität ins Glas. Diese Marken zeigen, wie stark Herkunft und Geschichte wirken, wenn es um Aufmerksamkeit und Neugier geht. Und apropos Bier: Bald steht das Oktoberfest 2025 wieder an.
Methodik in Kürze
Ausgewertet wurden Google-Trends-Daten der vergangenen zwölf Monate (August 2025) für über 60 in Deutschland verfügbare und bekannte Biermarken vom Unternehmen Coffeeness. Pro Bundesland wurde die Marke mit dem höchsten Suchinteresse ermittelt. Das bildet Bekanntheit, Interesse und Informationssuche ab, nicht zwingend den Konsum. Suchtrends sind mehr als Zahlenkolonnen. Sie zeigen Neugier und Markenbewusstsein. Nicht jeder Klick wird zum Kauf, doch die Richtung lässt sich lesen wie eine Wetterkarte: Wo Tradition stark ist, bleibt sie sichtbar. Wo Marken mit klarer Haltung auftreten, entsteht Vertrauen. Regionale Identität schlägt große Budgets, wenn die Geschichte stimmt.
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Die deutsche Bierkarte zeigt zwei Kräfte, die sich ergänzen: starke nationale Marken und selbstbewusste Originale aus der Region. Krombacher und Bitburger teilen die Spitze, Paulaner und Augustiner verankern den Süden, lokale Favoriten behaupten ihre Heimat. Berlin setzt mit Augustiner den Kontrapunkt. Am Ende zählen Herkunft, Haltung und Qualität – und die Lust, vertraute Wege auch mal neu zu erkunden. Ebenfalls sehr vielfältig: Der große Döner-Check – so unterschiedlich ist das Kultgericht in den Bundesländern.