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Züge fahren am Abend aus dem Münchner Hauptbahnhof. (Symbolbild) © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON
Der Zug war am Münchner Hauptbahnhof eigentlich schon losgefahren, als die Zugbegleiterin nach einem Gewaltausbruch die Notbremse zog.
München – Einsatz für die Bundespolizei: Am Montagabend, dem 25. August, verpasste ein Mann am Münchner Hauptbahnhof seinen Zug nach Mittenwald. Daraufhin bewarf er den Zug mit Bierflaschen und flüchtete anschließend. Die Bundespolizei konnte den Mann festnehmen.
Gewalt-Ausbruch im Hauptbahnhof München: Zugbegleiterin legt Notbremse ein
Und das war passiert: Der 31-jähriger Afghane wollte gegen 22:30 Uhr mit der Regionalbahn 6 vom Münchner Hauptbahnhof nach Mittenwald reisen. Eine 37-jährige Zugbegleiterin aus Ungarn hatte den Zug auf Gleis 29 abgefertigt und die Türen geschlossen. Als der Mann, der in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat, den Bahnsteig erreichte, war der Zug bereits abgefahren.
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Dies versetzte ihn in große Aufregung, sodass er wild gestikulierte und mit der Hand gegen die Zugtür schlug. Daraufhin warf er aus kurzer Entfernung eine volle, verschlossene Glasbierflasche gegen die Tür, hinter der sich die Zugbegleiterin befand. Die Scheibe zerbrach, und es entstand ein etwa ein Meter langer Riss, jedoch blieb die Ungarin unverletzt. Anschließend warf er eine weitere Bierflasche gegen die Zugwand, was zu einem Lackschaden führte.
Die beschädigte Scheibe am Zug. © BundespolizeiGewalt-Ausbruch im Hauptbahnhof München: Zugbegleiterin legt Notbremse ein
Die Zugbegleiterin betätigte die Notbremse, und der Zug kam kurz darauf zum Stillstand. Der Flaschenwerfer flüchtete aus dem Hauptbahnhof. Alarmierte Bundespolizisten trafen den 31-Jährigen wenig später in der Arnulfstraße an und nahmen ihn vorläufig fest. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 0,57 Promille. Aufgrund des Vorfalls war der Zug nicht mehr einsatzbereit und musste ersetzt werden. Der Afghane, der bereits mehrfach polizeilich aufgefallen war, wird nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I noch am selben Tag dem Haftrichter vorgeführt. Die Bundespolizei ermittelt nun gegen den seit 2015 in Deutschland lebenden Afghanen wegen des Verdachts auf gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr, versuchte gefährliche Körperverletzung sowie gemeinschädliche Sachbeschädigung.