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Die Zeit beim TSV 1860 München ist für Marco Hiller längst beendet. In Belgien sammelt der Torwart als klare Nummer eins neue Erfahrungen.

Am letzten Spieltag der vergangenen Saison wurden auf Giesings Höhen Tränen vergossen. Nicht weil die Löwen ihren 165 Geburtstag feierten oder gar die Saison eine dramatische Wendung nahm. Nein, nach dem 1:1-Unentschieden gegen Erzgebirge Aue verabschiedete sich Marco Hiller nach 17 Jahren von seinem TSV 1860 München.

Bei Sechzig ist längst eine neue Zeitrechnung angebrochen. Die Rückholaktionen von Kevin Volland und Florian Niederlechner sorgten für große Euphorie beim Münchner Traditionsverein. Auf der Torwartposition konnte Dr. Christian Werner mit dem Oberaudorfer Thomas Dähne einen starken und gleichzeitig in Bayern verwurzelten Keeper verpflichten. Und Marco Hiller?

Vom TSV 1860 München nach Eupen – Großer Wandel für Marco Hiller

Nach seinem Abschied von den Löwen zog sich der Wechsel von Hiller in die Länge. Zwischenzeitlich kursierten Gerüchte über einen Transfer zu Zweitligist Kaiserslautern, am Ende wechselte der 28-Jährige zur KAS Eupen. Der Verein aus dem Osten Belgiens spielt in der Challenger Pro League, Belgiens zweiter Liga. Der Wechsel ins Ausland brachte für Hiller einige Veränderungen mit sich.

Statt der Millionenmetropole München ist Hillers neue Heimat nun die 20.000 Einwohner Stadt Eupen. Statt 15.000 frenetischer Anhänger im Grünwalder Stadion spielt der Torwart jetzt im Schnitt vor 1.605 Zuschauern. Sportlich läuft es für Hiller. In Eupen ist der gebürtige Gröbenzeller die unangefochtene Nummer eins.

Ein ungewohntes Bild für alle Löwen: Marco Hiller im Trikot des KAS Eupen. Ein ungewohntes Bild für alle Löwen: Marco Hiller im Trikot des KAS Eupen. © IMAGO/KRISTOF VAN ACCOM und IMAGO / Belga

Bei seinem Pflichtspieldebüt in Belgien überzeugte Hiller und kassierte beim 2:0-Erfolg gegen den RFC Liege kein Gegentor. Für Hiller und Eupen folgte ein 1:1-Unentschieden gegen Beerschot und zuletzt eine 2:3-Niederlage gegen den KSK Lierse. Liest man die Spielberichte auf der vereinseigenen Website des KAS Eupen, merkt man schnell, dass Hiller bereits zu einem Fixpunkt der Mannschaft geworden ist. Im Bericht über das vergangene Spiel wird sogar von einem „Schockmoment“ geredet, als Hiller verletzt behandelt werden musste, dann aber weiter machen konnte.

Marco Hiller hält nach wie vor Kontakt mit ehemaligen Kollegen bei 1860 München

Gegenüber Merkur/tz/FuPa spricht Hiller jetzt über seinen Start in Belgien. „Die Vorbereitung war ein bisschen durchwachsen, weil wir erst nach und nach neue Spieler bekommen haben“, sagt Hiller und spricht anschließend über die ersten Pflichtspiele: „Wir sind gut in die Saison gestartet, mit vier Punkten aus zwei Spielen. Letzte Woche gab es mit der Niederlage einen kleinen Rückschlag. Wir sind aber auf einem guten Weg.“

In seiner neuen Heimat ist Hiller bereits gut integriert. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Es ist deutschsprachig hier, deswegen ist es keine große Umstellung“, sagt der Torwart. Im Vergleich zur Millionenmetropole München änderte sich für Hiller doch einiges: „Es ist etwas ganz anderes als München. Mehr Ruhe, mehr Land, aber da komme ich gut mit klar.“

Und 1860? Hiller hat zwar noch viel Kontakt zu seinen ehemaligen Mitspielern, bei den Löwen verfolgt er aber nur mehr die Ergebnisse. „Ich wollte erstmal möglichst viel Abstand gewinnen und mich auf das neue Kapitel Belgien und Eupen konzentrieren.“ (lha)