Kiel. Was sein Café den Kielern zu bieten hat? Can Yörük sitzt in seinem Gastraum und ist um eine selbstbewusste Antwort nicht verlegen: „Sie müssen nicht mehr nach Hamburg fahren“, sagt der 26-Jährige, dessen Wall Café am Freitag um 10 Uhr seine Türen öffnet. Tatsächlich zeichnet sich die am Rande des Bootshafens gelegene Location im Wall 32 durch urbanes Flair aus. Das Auge trifft auf helle Töne und eine Atmosphäre zwischen Minimalismus und Industrial Chic.
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Ein Innenarchitekt sei dafür nicht nötig gewesen, bekennt der gebürtige Rendsburger, der sonst in der Baubranche arbeitet. „Ich hatte schon immer eine besondere Vorliebe für tolles Design. Vor diesem Hintergrund habe ich das Café komplett selbst eingerichtet.“ Mit der Eröffnung gehe für ihn zudem ein Traum in Erfüllung, den er schon lange gehegt habe. „Ich bin viel in der Welt herumgereist und möchte die dabei gewonnenen Inspirationen hier verwirklichen“, berichtet Yörük, der seit August des vergangenen Jahres an der Gestaltung seines Cafés gearbeitet hat. „Ich habe hier ganz viel selbst gemacht, und da ich in der Baubranche tätig bin, habe ich auch gute Kontakte zu anderen Handwerkern.“
Wall Café in Kiel: Premiumkaffee und besondere To-go-Optionen
Nicht nur bei der Inneneinrichtung habe er Wert auf Qualität gelegt, betont der frisch gebackene Gastronom. Entsprechend thront auf dem Tresen des Wall Cafés eine Siebträgermaschine der italienischen Premiummarke La Marzocco. Beim Kaffee selbst setzt Yörük auf die Hamburger Rösterei Elbgold, die er zu den besten zählt. Neben Kaffee hat er auch das Trendgetränk Matcha in verschiedenen Variationen im Angebot.
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Für das To-go-Geschäft wartet er mit einem besonderen Twist auf: Gegen einen Aufpreis von einem Euro kann sich der Gast sein Getränk hier in eine Dose abfüllen und auslaufsicher verschließen lassen – bei Bedarf sogar mit Eiswürfeln. Ein in der hiesigen Gastro-Szene wohl einmaliges Gimmick, wenn auch nicht gerade im Sinne der Zero-Waste-Stadt Kiel.
Die Speisekarte umfasst ein breites Frühstücks- und Brunchangebot, das es ähnlich wie im Café Brunswik oder im Kahlo den ganzen Tag über geben soll. „Zu unseren Spezialitäten wird ein türkisches Frühstück zählen, aber es wird auch ein klassisches Angebot sowie Bowls geben“, kündigt Can Yörük an.
Am Abend will er in dem Café, das an sieben Tagen in der Woche geöffnet ist, auch warme Speisen anbieten. Was dabei im Fokus stehen wird, ist noch nicht sicher. Angedacht sind beispielsweise Pastagerichte und Tacos. Er wolle das aber flexibel halten.
Es soll alles einfach, aber wertig wirken.
Can Yörük
Betreiber des Wall Cafés
Beim Konzept des Wall Cafés setzt Can Yörük auf den steten Austausch mit seiner Gäste-Community, die er bereits jetzt in den sozialen Medien pflegt. So präsentiert er dort beispielsweise die Dosenschließmaschine oder den stattlichen, 150 Jahre alten Olivenbaum, den er in die Mitte des Gastraums gepflanzt hat. „Meine Idee ist es, überall noch etwas Luft zu lassen, damit sich die Atmosphäre gut entfalten kann. Es soll alles einfach, aber wertig wirken.“
Das Wall Café bietet 34 Innen- und 16 Außenplätze. Von dort aus haben die Gäste einen direkten Blick auf den Schwedenkai und den äußeren Rand des Bootshafens. Dessen kleine Gastromeile mit etablierten Spots wie der Campus Suite oder Cup & Cino ist nur ein paar Schritte entfernt.
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Wer das Wall Café erreichen möchte, muss dementsprechend ein bisschen weiter laufen. Aus Yörüks Sicht hat die etwas abgelegene Lage jedoch den Vorteil, dass sein Café als Solitär besser wahrgenommen werden kann. Und genau das ist seine Absicht. Dazu passt ein Aufsteller mit der Aufschrift „If you want a second date, take her to the Wall Café“ – den der Betreiber lachend als „instagramable“ bezeichnet.
KN