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Das neuen Strafjustizzentrum am Leonrodplatz soll kommendes Jahr (endlich) in Betrieb genommen werden. © Sigi Jantz
Bereits 2020 sollte das neue Strafjustizzentrum fertig werden. Nun ist es um Jahre verzögert, hat Millionen verschlungen – und ist nun auch noch falsch geplant: Die Zufahrt für den Gefangenen-Transport ist zu eng.
München – Peinliche Panne beim geplanten Neubau des Strafjustizzentrums: Die Einfahrt in die Tiefgarage am Leonrodplatz ist zu schmal für größere Gefangenentransporte. Das Gebäude war lange Zeit Bayerns größte Hochbaustelle und war vom Landtag mit 400 Millionen Euro bewilligt worden. Doch seither reihen sich Verzögerungen am Bau – und nun auch noch ein Fehler in der Planung.
Neues Strafjustizzentrum: Einfahrt für den Gefangenen-Transport ist zu eng
„Die Nachbesserung wird zeitnah umgesetzt und es kommt deshalb aktuell bei dem Bauvorhaben zu keinen Verzögerungen“, teilte ein Sprecher des Bauministeriums mit. Ob dadurch zusätzliche Kosten entstehen, war zunächst nicht bekannt. Zuerst hatte die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Gebäude sollte eigentlich 2020 fertig werden – die Verzögerung verschlingt Millionen
Die zu enge Einfahrt ist nicht das Einzige, was im knapp 400 Millionen teuren Neubau derzeit nicht glattläuft: Das Gebäude sollte ursprünglich bereits 2020 fertig gestellt werden, der Bau ist mittlerweile mindestens fünf Jahre verspätet und um Millionen teurer als geplant. Zuletzt war sogar eine Neubauwand mit Schimmel befallen. Diese befinde sich an einer temporären Durchfahrt und sei in Teilen durchfeuchtet worden, so der Ministeriumssprecher. Dieser Schaden konnte den Angaben zufolge bereits behoben werden.
Geschäftsführer einer Baufirma vor Gericht
Außerdem läuft derzeit ein Verfahren vor dem Münchner Landgericht gegen den Geschäftsführer einer Baufirma im Zusammenhang mit Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt. Im Tatzeitraum sollen einige Angestellte auch für drei bis vier Monate auf der Baustelle des neuen Justizzentrums tätig gewesen sein, wie eine Sprecherin des Landgerichts mitteilte. Die ersten Prozesse im Neubau finden voraussichtlich 2026 statt. Zuvor müssen allerdings noch 1300 Justizmitarbeiter und mehrere Gerichte vom Stiglmaierplatz in den Neubau am Leonrodplatz umziehen und die Technik lückenlos funktionieren – damit die Strafprozesse überhaupt stattfinden können. (thi, dpa)