Zimmerleute sind nicht mehr im Einsatz bei Bauwerken wie dem Rebstockbad in Frankfurt. Stattdessen hat das Einheben von gewaltigen Stahlkonstruktionen, die statt großer Holzbalken dereinst das Dach des Freizeitbades tragen sollen, in den vergangenen Wochen das Ende des Rohbaus markiert. Und das passt ganz gut, weil ja nicht zuletzt der marode Zustand der von teils morschem Holz nur noch notdürftig dank Baustützen ­getragenen Zeltdachkonstruktion der Grund für das Ende des alten Rebstockbads war. Entsprechend wurde auf Holzarbeiten gänzlich verzichtet. Und so wurde am Mittwoch ohne die alte Tradition des Richtspruchs die Fertigstellung des Rohbaus des Großprojekts am Standort des alten, 2021 abgerissenen Rebstockbads begangen.

Stattdessen sprach der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) erfreut über die Fortschritte bei einem der markantesten Bauprojekte der neueren Frankfurter Stadtgeschichte. Josef nannte das Rebstockbad ein „Flaggschiff“.

Die Bauarbeiten sind 18 Monate nach der Grundsteinlegung nicht nur im Zeitplan, sondern etwas weiter: Erste Fenster sind bereits eingesetzt, sodass Passanten eine erste Anmutung vom künftigen Anblick des Bades erhalten, das weit über Frankfurt und die Region hinaus einen neuen Maßstab setzen soll in der deutschen Bäderlandschaft.

DSGVO Platzhalter Externe Inhalte aktivieren

Die Sprungtürme lassen sich bereits seit Monaten erahnen, das große 50-Meter-Sportschwimmbecken und die Türme der Riesenrutschen ebenfalls. Das Betonskelett des Komplexes zeigt bereits jetzt die beeindruckende Dimension des künftigen Bades, das 2027 eröffnet werden soll, wie Boris Zielinski als Geschäftsführer der Bäderbetriebe Frankfurt sagt. Die Bäderbetriebe verwirklichen den Bau in Eigenregie nach Entwürfen des Hamburger Planungsbüros Geising + Böker.

Das Bad wird einen Spaßbereich, eine Saunalandschaft sowie den Sportbereich umfassen, die einzeln zugänglich sein werden, aber natürlich auch in der Kombination. Schon jetzt im Rohbau lässt sich erahnen, wie das Bad mit seinen großen Fensterfronten einst wunderschöne Blicke in Richtung der Innenstadt ermöglicht.

Die Stadtverordnetenversammlung hat fast 100 Millionen Euro dafür bewilligt, wegen der Entwicklung der Baukosten in den Jahren seit Beginn der Rohbauarbeiten dürfte dieser Betrag am Ende aber deutlich höher ausfallen.