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Ein Autozulieferer schließt sein Werk in NRW. Rund 200 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen. So soll es weitergehen.

Steinhagen – Die Automobilindustrie kämpft schon seit längerem mit einer Krise. Auch ein Autozulieferer mit Werk in NRW ist davon betroffen. Bereits Ende 2024 wurde bekannt gegeben, dass Schaeffler rund 2800 Stellen in Deutschland streicht. Nun folgt die nächste Hiobsbotschaft für viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in NRW.

Schaeffler - Automotive Unternehmen, Hirschaid, 31.03.2025Die Schaeffler AG hat ihren Sitz in Herzogenaurach. © IMAGO/Ardan Fuessmann

„Der Vorstand der Schaeffler AG hat in seiner gestrigen Sitzung entschieden, die Produktion am Standort Steinhagen bis Ende 2026 einzustellen und das Werk zu schließen“, teilt Schaeffler in einer Mitteilung vom 26. August mit. Man wolle das Produktportfolio am Stammsitz der Sparte Bearings & Industrial Solutions (B&IS) in Schweinfurt integrieren, heißt es. Ziel dieser Maßnahmen sei es, in einem schwierigen Umfeld die Wettbewerbsfähigkeit der Schaeffler Gruppe und der Sparte B&IS langfristig zu sichern. 

Autozulieferer schließt Werk in NRW mit rund 200 Mitarbeitern

Rund 200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind laut Angabe des Unternehmens im Steinhagener Werk beschäftigt. „Die Umsatzentwicklung am Standort ist seit Jahren negativ – bei gleichbleibend oder sogar steigenden Fixkosten. Gleichzeitig erschwert ein langfristig negativer Volumentrend infolge der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sowie des Preisdrucks im Markt die Situation weiter“, schreibt Schaeffler.

Zuvor seien verschiedene Szenarien für ein Zukunftskonzept am Standort in Steinhagen geprüft worden. Dabei habe sich allerdings herausgestellt, dass diese nicht ausreichen, um die Produktion vor Ort wirtschaftlich tragfähig zu halten. „Wir bedauern, dass im Rahmen der intensiven Analysen und Gespräche keine zukunftsfähige Lösung für den Standort gefunden werden konnte“, sagt Sascha Zaps, Vorstand Bearings & Industrial Solutions. „Durch die Integration des Produktportfolios am deutlich größeren Standort Schweinfurt mit einer entsprechend besseren Kostenstruktur schafft Schaeffler gleichzeitig die Grundlage, das Produkt weiterhin in Deutschland zu fertigen. Das bedeutet, dass über 100 Stellen in Deutschland erhalten werden können, allerdings an einem anderen Standort.“

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Die nächsten Schritte für die rund 200 Mitarbeiter in Steinhagen sollen nun in Gesprächen festgelegt werden. Rund 20 Mitarbeitende aus der Produktgruppe Gleit- und Gelenklager und dem Produktmanagement sollen in anderen Räumlichkeiten in Steinhagen verbleiben, heißt es. Im Steinhagener Werk werden hauptsächlich Gelenklager für industrielle Anwendungen, vor allem in der Antriebstechnik und für Land- und Baumaschinen gefertigt.

In NRW wird außerdem ein Werk eines Unternehmens, das Sonnen- und Wetterschutztechnik vertreibt, geschlossen. 128 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen.