Im Mannschaftszeitfahren holt sich Jonas Vingegaard die Gesamtführung bei der Spanien-Rundfahrt zurück. Demonstranten verzerren das Ergebnis des Israel-Teams.
Überschattet von Protesten gegen den Radrennstall Israel-Premier Tech hat sich im Mannschaftszeitfahren der 80. Vuelta am Mittwoch (27.08.2025) der dänische Topfavorit Jonas Vingegaard die Gesamtführung zurückgeholt.
Bei der ersten Etappe auf spanischem Boden belegte der zweimalige Tour-de-France-Sieger mit seinem Visma-Team den zweiten Platz über 24,1 Kilometer in Figueres und löste damit den Franzosen David Gaudu im Roten Trikot wieder ab. Dessen Team Groupama-FDJ kam nur auf Rang neun.
Vingegaards Konkurrenten holen auf
Favorit Vingegaard verlor aber Zeit auf die Konkurrenz vom Team UAE Emirates XRG, das mit acht Sekunden Vorsprung den Tagessieg holte. Juan Ayuso und Joao Almeida liegen nach den 24,1 Kilometern rund um Figueres als erste Verfolger nur noch acht Sekunden hinter dem Dänen im Gesamtklassement. Das Podium auf dem flachen Kurs mit leichtem Anstieg im Finale komplettierte das Team Lidl-Trek.
Das Team UAE gewinnt das Zeitfahren der Vuelta.
Der deutsche Rennstall Red Bull-Bora-hansgrohe um Kapitän Jay Hindley kam auf Platz vier, erlebte beim ersten Vuelta-Mannschaftszeitfahren seit 2023 aber einen Schockmoment: Der Italiener Matteo Sobrero stürzte bei hoher Geschwindigkeit, konnte aber weiterfahren.
Protestaktion sorgt für Zeitverlust des Israel-Teams
Das sportliche Geschehen wurde allerdings von Protesten beeinträchtigt. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie einige Demonstranten mit palästinensischen Fahnen die Straße versperrten und somit das israelische Team stoppten. Das Rad-Team um Sprinter Ethan Vernon musste kurz abbremsen, die vorausfahrenden Motorräder konnten aber schnell für eine freie Strecke sorgen.
Trotzdem verlor die Mannschaft einiges an Zeit und belegt am Ende nur den 19. Platz unter 23 Teams. Der Rückstand auf das siegreiche UAE-Team betrug 54 Sekunden. Schon bei der Tour de France war die israelische Mannschaft wegen des Nahost-Konflikts vereinzelt Protesten ausgesetzt gewesen.
„Es war sehr ärgerlich für uns als Team, ärgerlich für die Fahrer. Viele Jungs sind von dem Vorfall erschüttert. Es war ein Schock für uns“, sagte Sportdirektor Daryl Impey. „Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, das ist in Ordnung. Schwierig wird es jedoch, wenn man unser Leben aufs Spiel setzt, wenn die Fahrer mit dieser Geschwindigkeit fahren. Letztendlich will niemand verletzt werden.“
Jetzt geht’s in Andorra hoch hinaus
Am Donnerstag wartet die nächste Bergankunft in Andorra. Insgesamt 170,3 Kilometer sind nach dem Start in Olot zu bewältigen. Die dreiwöchige Rundfahrt endet am 14. September in der Hauptstadt Madrid.