1.736 Zuschauer, darunter ein paar Zipse-Fans, waren ins Sportforum Hohenschönhausen gekommen, um die Partie zwischen dem BFC Dynamo und dem ZFC Meuselwitz zu sehen.
Und sie sahen einen munteren Beginn und den ersten Abschluss nach sieben Minuten für die Berliner. Can Karatas versuchte es aus spitzem Winkel, traf aber nur das Außennetz. Nur wenige Augenblicke später hatte das ZFC-Team die erste gute Chance, um in Führung zu gehen. Andy Trübenbach kam nach einem von René Eckardt getretenen Freistoß frei zum Kopfball, doch Nicolas Ortegel war hellwach und konnte halten. Auch der nächste Zipsendorfer Freistoß in der 14. Spielminute brachte Gefahr. Erst fast ein Eigentor: Der Ball sprang über Umwege an den Pfosten und von dort ins Toraus. Den anschließenden Eckball köpfte Eric Stiller nur knapp am Tor vorbei. Ja, es war eine kurzweilige Partie. So etwas wie eine Halbchance hatte nach 20 Minuten BFC-Kapitän Rufat Dadashov, früher auch im Zipsendorfer Trikot unterwegs, als er nach einem Zuspiel von Joey Breitfeld das Leder am Zipsendorfer Tor vorbeischob. Und dann: Dann kam die 23. Spielminute. Ein nach einem BFC-Einwurf folgender Rückpass aus 35 Metern landete im eigenen Tor. Ein Treffer, den man bestimmt noch oft sehen wird. Ob man nun nicht aufs Tor zurückspielt oder der Hüter nicht neben seinem Kasten stehen sollte, ist egal. Auf jeden Fall war es die Führung für die Leopold-Elf. In der Folge versuchten die Berliner intensiver anzugreifen, fanden aber keine Lücke. Die Zipsendorfer verteidigten gut und ließen nichts zu. So stand es zur Pause 0:1.
Nach Wiederanpfiff wollte der BFC sofort wieder Druck aufbauen, kam auch direkt durch, fand aber keinen Abschluss. Die Ostthüringer hatten nach 52 Minuten durch einen satten Schuss von Florian Hansch eine gute Aktion, die aber stark vom BFC-Keeper geklärt wurde. Danach machten die Hausherren aber etwas mehr Druck und erarbeiteten sich auch weitere Gelegenheiten. So schob Leander Putaro, nachdem er von Can Karatas mit einem Steckpass perfekt bedient worden war, das Leder knapp am Kasten von Lukas Sedlak vorbei (55.). Gerade mal vier Zeigerumdrehungen später sollte diese Kombi besser klappen, denn nach knapp einer Stunde war es dann so weit: Der BFC konnte ausgleichen. Wieder ein Angriff über Can Karatas, der auf Leander Putaro ablegte, doch dieses Mal hämmerte der BFC-Angreifer per Volleyschuss das Leder unhaltbar zum 1:1 in die Maschen (59.). Selbstverständlich kannte der Jubel bei den weinrot-weißen Anhängern keine Grenzen.
Im weiteren Spielverlauf wurde der BFC besser und erspielte sich ein optisches Übergewicht. Aber die Abschlüsse waren nicht zwingend genug und wurden von der Zipsendorfer Abwehr erfolgreich wegverteidigt. Die Leopold-Elf hatte nach 79 Minuten nochmal die Riesengelegenheit zur Führung. Wieder nach einem Standard kam das Leder über Umwege zu Florian Hansch, der per Volleyschuss aus Nahdistanz das Berliner Tor bedauerlicherweise knapp verfehlte. Die letzten Minuten gehörten dann wieder dem Gastgeber, der unermüdlich versuchte, doch noch den Lucky Punch zu erzielen. Es gab da auch noch ein paar brenzlige Situationen vor dem Zipsendorfer Tor, die das ZFC-Team aber mit Glück und Geschick meisterte. Am Ende blieb es beim 1:1 und Zipse trat mit einem Zähler im Gepäck die Heimreise an.
Fazit: Ein Punkt beim BFC! Damit kann der ZFC Meuselwitz leben. Selbst die ewig pessimistischen Kritiker, die jetzt schon wieder alles infrage stellen, werden zustimmen. Es war eine ordentliche Leistung, vor allem defensiv. Nun heißt es natürlich, am Mittwoch gegen Eilenburg nachzulegen und erneut, am besten dreifach, zu punkten.
Stimmen zum Spiel
Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): „Ich glaube, der ZFC war über das gesamte Spiel gesehen näher dran am Sieg. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. Die Zipse haben ganz wenig zugelassen, super gegen den Ball gearbeitet und durch Standards gute Möglichkeiten gehabt. Da muss das zweite Tor fallen. Wir wollten gegen den spielstarken BFC etwas mutiger auftreten. Das hat gut geklappt, aber geht da am Ende noch einer rein, dann wäre die Partie unverdient verloren gegangen. Von daher nimmt der ZFC den Punkt gerne mit. Das kuriose Eigentor nimmt man gerne an, aber Tore sollen natürlich auch aus dem Spiel heraus fallen. Heute hat es geholfen.“
Dennis Kutrieb (BFC Dynamo): „Ich denke, wir haben das Spiel über 90 Minuten dominiert und der Punkt ist zu wenig. Wir haben zwei Tore geschossen und trotzdem nur 1:1 gespielt. Nach dem unglücklichen Eigentor sind wir aus dem Konzept geraten und es sind viele einfache Fehler passiert, die ich von unserer Mannschaft selten sehe. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann besser gemacht, aber es war trotzdem kein gutes Spiel von uns. Trotzdem müssen wir auf uns selber schauen, denn wir hätten auch noch gewinnen können, obwohl wir nicht so gut gespielt haben wie in den drei Spielen zuvor. Mit so einem Eigentor holt man natürlich einen Gegner ins Spiel, und so etwas darf uns einfach nicht passieren.“