Lange Zeit standen bei der städtischen Verkehrsplanung allein Autofahrer:innen im Fokus. Inzwischen werden aber auch Fahrräder als wichtiger Bestandteil der Mobilität betrachtet. Diese Art der Fortbewegung ist nicht nur nachhaltiger und gesünder, sondern kann auch den Straßenverkehr effizienter gestalten. Einige Städte investieren deshalb schon seit Längerem in den Ausbau des Fahrradnetzes, weisen Fahrradstraßen aus und installieren geschützte Spuren für Radfahrer:innen. Auch Berlin will den Fahrradverkehr jetzt flüssiger gestalten. Wie die Hauptstadt in einem Online-Beitrag berichtet, soll im September ein neues Pilotprojekt starten, um das Radfahren zu erleichtern.
So will „Velo Flow“ den Verkehr optimieren
In der Bundeshauptstadt sind die Kreuzungen oft groß und alle Verkehrsteilnehmer:innen wollen möglichst schnell ans Ziel gelangen. Weil das technisch aber nicht immer möglich ist, hat Berlin mit „Velo Flow” ein Pilotprojekt gestartet, das an ausgewählten Kreuzungen dabei helfen soll, den Verkehr für Radfahrer:innen entspannter, flüssiger und vor allem sicherer zu gestalten. Kernstück des Projekts ist die GLOSA-Anzeige – die Abkürzung steht für „Green Light Optimal Speed Advisory“.
Sie liefert Radfahrer:innen bis zu 200 Meter vor einer Ampel eine präzise Empfehlung und gibt an, ob die Kreuzung bei einer Geschwindigkeit von etwa 20 km/h bei Grün oder bei Rot erreicht wird. Dadurch soll einerseits der Verkehr flüssiger gestaltet werden. Andererseits zielt die GLOSA-Anzeige darauf ab, Rotlichtverstöße zu reduzieren und somit die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen zu erhöhen, was ebenfalls zu einem besseren Verkehrsfluss führt.
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Die Basis für eine vernetzte Mobilität
Die Funktionsweise des „Velo Flow“-Projekts basiert auf einer intelligenten Vernetzung zwischen Ampeln und den GLOSA-Anzeigen. Dafür erfassen sogenannte Roadside Units (RSU), die direkt an den Ampeln installiert sind, die aktuellen Schaltphasen und senden diese Daten drahtlos und in Echtzeit an die Anzeigen. Radfahrer:innen erhalten so frühzeitig eine klare Empfehlung und können ihre Geschwindigkeit entsprechend anpassen. Dadurch wird der Verkehr insgesamt flüssiger und entspannter.
RSUs stellen generell einen wichtigen Baustein für die digitale Verkehrsinfrastruktur dar. Neben der Datenübertragung an „Velo Flow” können sie auch mit intelligenten Fahrzeugen kommunizieren und Informationen zu Ampelphasen, Verkehrsbedingungen oder Gefahren austauschen. Damit legen sie den Grundstein für kooperative und perspektivisch auch autonome Verkehrssysteme. So trägt das Pilotprojekt nicht nur zu einem flüssigeren Radverkehr in Berlin bei, sondern schafft zugleich die Basis für eine nachhaltige und vernetzte Mobilität der Zukunft.
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Münster dient Berlin als Vorbild
Die ersten „Velo Flow“-Korridore sollen im September 2025 in Betrieb genommen werden. In der Invalidenstraße sind aktuell zehn Anzeigen geplant, in der Stargarder Straße sowie der Schönhauser und der Prenzlauer Allee weitere neun. In der Handjery- und Prinzregentenstraße sowie in der Langenscheidt- und Kreuzbergstraße sollen je zwei Anzeigen installiert werden, um die Radfahrer:innen gezielt zu unterstützen. Vorbild des Pilotprojekts ist die Stadt Münster, die auch als Fahrradhauptstadt Deutschlands gilt. Dort sind vergleichbare Anlagen, wie sie jetzt auch in Berlin geplant sind, schon seit Längerem installiert.
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