Die finnische Qt Group hat eine neue Version ihres Software-Frameworks vorgestellt, die nach dem sogenannten FACE-Standard zertifiziert ist. Mit diesem Standard lassen sich Softwarekomponenten für Verteidigungssysteme wie Panzer, Drohnen oder Flugzeuge einfacher, schneller und kostengünstiger entwickeln. Besonders die Benutzeroberflächen (UIs) profitieren davon, also die Bildschirme, auf denen Soldaten oder Operatoren Informationen sehen und steuern.
Der FACE-Standard wurde entwickelt, um Software in der Verteidigung kompatibel, wiederverwendbar und einfach auf verschiedenen Geräten einsetzbar zu machen. Mit der neuen Qt-Version können Entwickler nun Programme erstellen, die sich problemlos in komplexe Verteidigungssysteme integrieren lassen – von gepanzerten Fahrzeugen bis zu Luftüberwachungssensoren.
Das neue Framework baut auf einer angepassten Version von Qt auf und erleichtert die Arbeit erheblich, da es die komplizierten, niedrigen Systemfunktionen abstrahiert. So können Firmen schnell und flexibel anspruchsvolle Software für Bildschirme und Steuerungen erstellen, auch wenn keine sicherheitskritischen Zertifikate erforderlich sind. Das Paket enthält sowohl den Quellcode als auch ein Beispielprojekt, das zeigt, wie man mit Qt eine eigene Benutzeroberfläche erstellt.
„Mit FACE-Konformität können wir jetzt leistungsstarke, optisch ansprechende Benutzeroberflächen für Verteidigungssysteme liefern, ohne dass alles von Grund auf neu programmiert werden muss“, sagt Juhapekka Niemi, Senior Vice President der Qt Group. „Das spart Zeit und Kosten und ermöglicht gleichzeitig komplexere Funktionen.“
Das Qt Framework wird bereits in vielen Verteidigungsanwendungen genutzt, zum Beispiel für Radar-, Infrarot- und Kamerasensoren, Drohnensteuerung oder elektronische Kriegführung. „Qt erlaubt es uns, moderne und flexible UIs zu entwickeln, die mehrere Systeme gleichzeitig steuern und darstellen können“, erklärt Ben Minichino, Business Development Director Aerospace and Defense bei Qt Group.
Die Qt Group unterstützt weltweit über 1,5 Millionen Entwickler und bietet Lösungen für den gesamten Softwareentwicklungsprozess, von der Gestaltung der Benutzeroberflächen bis zur fertigen Anwendung. 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 209,1 Millionen Euro und beschäftigt rund 900 Mitarbeiter.
ck
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