Terrorismus-Verfahren in München

Mutter mit vier Kindern wegen IS-Mitgliedschaft angeklagt

28.08.2025 – 14:22 UhrLesedauer: 1 Min.

Generalstaatsanwaltschaft MünchenVergrößern des Bildes

Eine Akte der Generalstaatsanwaltschaft München (Archivbild): Die vierfache Mutter muss nun auf die Eröffnung der Hauptverhandlung warten. (Quelle: Peter Kneffel/dpa/dpa-bilder)

Die Generalstaatsanwaltschaft München wirft einer 37-Jährigen vor, ihre Kinder in Lebensgefahr gebracht zu haben. Sie wurde nach ihrer Rückkehr aus Syrien festgenommen.

Die Generalstaatsanwaltschaft München hat eine 37-jährige Mutter wegen Mitgliedschaft in der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeklagt. Die Frau soll 2014 mit ihren drei minderjährigen Kindern nach Syrien ausgereist sein und sich dort dem IS angeschlossen haben.

Der Deutschen wird neben der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung auch die Verletzung ihrer Fürsorge- und Erziehungspflicht vorgeworfen. Sie habe ihre Kinder durch die Ausreise ins Bürgerkriegsgebiet in Lebensgefahr gebracht, teilte die Behörde mit.

Nach Erkenntnissen der Ermittler ließ sich die Frau im Umgang mit Schusswaffen ausbilden. Sie folgte der salafistischen Ideologie und erhielt monatliche Geldzahlungen vom IS. Die Anklagebehörde wirft ihr zudem vor, ihre Kinder im Sinne der IS-Ideologie erzogen und damit deren Entwicklung negativ beeinflusst zu haben.

Nach dem Tod ihres ersten Ehemanns bei einem Selbstmordattentat heiratete die Frau erneut einen IS-Kämpfer. Mit ihm bekam sie ein viertes Kind.

Ende April holte die Bundeswehr die Frau mit ihren Kindern aus einem Lager in Nordsyrien nach Deutschland zurück. Bei ihrer Ankunft am Flughafen München nahmen Beamte die 37-Jährige fest. Die Kinder im Alter von 14, 12, 10 und 8 Jahren leben inzwischen bei ihrer Großmutter.

Das Oberlandesgericht München muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gilt die Unschuldsvermutung.