Berlin – Der Chef der Berliner Bäderbetriebe hat ein großes, kleines Problem: den streng geschützten Kammmolch, der sich im Winter immer auf dem Wunsch-Bauplatz für die geplante Wassersport-Halle in Spandau einquartiert.

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Von der Lösung dieses tierischen Problems hängen auch die Bezüge von Johannes Kleinsorg (63) ab. Die Zeit drängt: Die Planung für den 25-Millionen-Bau soll noch 2025 ausgeschrieben werden. Das erwartet der Aufsichtsrat.

Die Gehaltsbedingung für Bäder-Chef Kleinsorg: Die Hälfte seines variablen Bonus (2024: 58.000 Euro) als Aufschlag zur festen Grundvergütung (180.000 Euro) wird nur gewährt, wenn die drei beabsichtigten Neubau-Projekte am Kienberg (Marzahn), in Pankow und Spandau-Süd vorankommen.

Für Spandau muss Kleinsorg nachweisen, dass die Halle an der Gatower Straße „technisch und rechtlich machbar“ ist, wie es in einem internen Beschluss des Aufsichtsrates heißt. Und da kommt der Molch ins Spiel …

Der nördliche Kammmolch wird bis zu 18 cm lang, ist hierzulande die größte Molchart. 1978 wurde er noch an 17 Gewässern nachgewiesen, u.a. Friedrichsfelde Nord, Unkenpfuhl Kladow, Orwoteich

Der nördliche Kammmolch wird bis zu 18 cm lang, ist hierzulande die größte Molchart. 1978 wurde er noch an 17 Gewässern nachgewiesen, u. a. Friedrichsfelde Nord, Unkenpfuhl Kladow, Orwoteich

Foto: picture alliance / imageBROKER

Der Kammmolch muss umziehen

„Klar ist, dass die Population umgesiedelt werden muss“, so Bäder-Sprecherin Claudia Blankennagel zu BILD. Etwa in den Südpark, wo die Mini-Wasserdrachen auch den Sommer verbringen. Bis auf ein Gutachten ist aber in den vergangenen Jahren wenig passiert.

Deshalb macht auch das Bezirksamt Spandau jetzt Druck: „Wir tun alles dafür, dass das Schwimmbad gebaut werden kann. Wir wollen die Wasserballer zurück im Bezirk“, sagt Baustadtrat Thorsten Schatz (42, CDU). Die Wasserfreunde Spandau spielten bis 1994 in ihrem Heimatbezirk, sind jetzt in Schöneberg zu Hause.

Mehr zum ThemaDas müssen andere Berlin-Manager leisten, damit sie ihre Extra-Vergütungen in voller Höhe kassieren

BSR-Chefin Stephanie Otto (58) muss einen Jahresüberschuss von mindestens 48,2 Millionen Euro erzielen – die Gebühren sollen 2025/26 um maximal 5 Prozent steigen. Allein davon hängen 35 Prozent des Extra-Bonus (2024: 169.000 Euro) zum 261.000-Euro-Festgehalt ab.

BSR-Chefin Stephanie Otto (6469 Beschäftigte). Die Berlin-Managerin muss einen Jahresüberschuss schaffen

BSR-Chefin Stephanie Otto (6469 Beschäftigte). Die Berlin-Managerin muss einen Jahresüberschuss schaffen

Foto: picture alliance/dpa

BVG-Personalchefin Jenny Zeller-Grothe (50) muss Tempo machen bei neuen Mitarbeitern – von Ausschreibung bis Versand des Arbeitsvertrages maximal 93 Kalendertage. Davon hängen 20 Prozent ihres Bonus (2024: 110.500 Euro) zusätzlich zum Jahresgehalt in Höhe von 289.500 Euro ab.

BVG-Personalchefin Jenny Zeller-Grothe (6588 Beschäftigte)

BVG-Personalchefin Jenny Zeller-Grothe (6588 Beschäftigte)

Foto: picture alliance/dpa

Christoph Schmidt (64), Chef von Grün-Berlin, soll den Verkauf der Jahreskarten in Parks auf 57.000 Euro steigern und den Eröffnungstermin für den Spreepark frühzeitig 2027 trotz geänderter Haushalts-Bedingungen sicherstellen – davon hängen 50 Prozent der Boni (2023: 28.000 Euro) zum Fest-Gehalt von 177.000 Euro ab.

Grün-Berlin-Chef Christoph Schmidt (435 Beschäftigte)

Grün-Berlin-Chef Christoph Schmidt (435 Beschäftigte)

Foto: Ralf Guenther / Bild

► Von Flughafen-Chefin Aletta von Massenbach (56) wird u. a. erwartet, dass zwei neue Airlines konkretes Interesse an Langstreckenverbindungen zum BER signalisieren und bereits Gespräche auf Führungsebene laufen. Macht zehn Prozent des Bonus (2024: 180.000 Euro) zum Gehalt von 400.000 Euro aus.

BER-Flughafen-Chefin Aletta von Massenbach (1978 Beschäftigte)

BER-Flughafen-Chefin Aletta von Massenbach (1978 Beschäftigte)

Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Howoge-Geschäftsführer Ulrich Schiller (48) soll 1400 Wohnungen fertigstellen bzw. den Bau starten, dazu Fotovoltaik und Windkraft mit 4000 Kilowattpeak schaffen – sichert 20 Prozent seines Zuschlags (2023: 78.000 Euro) aufs Grundgehalt, das zuletzt 190.000 Euro betrug.

Howoge-Chef Ulrich Schiller (1416 Beschäftigte). Der Berlin-Manager muss 1400 neue Wohnungen fertigstellen bzw. den Bau starten

Howoge-Chef Ulrich Schiller (1416 Beschäftigte). Der Berlin-Manager muss 1400 neue Wohnungen fertigstellen bzw. den Bau starten

Foto: picture alliance/dpa

Vivantes-Chef Johannes Danckert (47) muss die Miesen des Krankenhaus-Konzerns um 40 auf 135 Millionen Euro schrumpfen. Das bringt ihm 60 Prozent des verabredeten Bonus (2023: 84.000 Euro) bei einem Grundbezug in Höhe von 290.000 Euro (2024).

Johannes Danckert ist Chef des kommunalen Klinik-Konzerns Vivantes (20.215 Beschäftigte)

Johannes Danckert ist Chef des kommunalen Klinik-Konzerns Vivantes (20.215 Beschäftigte)

Foto: picture alliance/dpa