Neues Nadelöhr für Bahnreisende und Pendler in Berlin: Mehrere Monate lang sind Fahrten zwischen Berlin und Halle nur eingeschränkt möglich. Wegen Bauarbeiten an der sogenannten Anhalter Bahn brauchen die Züge deutlich länger.

Fahrzeit verlängert sich um eine Stunde

Ab dem 24. September werden auf der sogenannten Anhalter Bahn zwischen Berlin und Halle (Saale) die Gleise erneuert. Pendler und Pendlerinnen müssen dann mit massiven Einschränkungen bis Mitte Dezember rechnen. Bis zum 13. Dezember wird der Fernverkehr umgeleitet, wie die Bahn mitteilt. Die Züge brauchen dann demnach bis zu einer Stunde länger. Die Halte Lutherstadt Wittenberg und Berlin-Südkreuz entfallen komplett. „Im Nahverkehr wird zum Teil ein Ersatzverkehr mit Bussen angeboten. Der S-Bahnverkehr ist nicht betroffen.“

Grund für die Einschränkungen ist die Erneuerung von 60 Kilometern Gleisen und zehn Weichen zwischen Berlin-Südkreuz und Jüterbog. Die Änderungen seien bereits in die digitalen Fahrpläne und Auskunftskanäle eingearbeitet worden, heißt es. Der Konzern hatte im Februar über diese und andere Baustellen informiert.

Kritik an Infos der Bahn

Der Fahrgastverband Pro Bahn Berlin/Brandenburg kritisiert dennoch die Kommunikation der Bahn. Die Folgen für Fahrgäste seien angesichts des Projektumfangs nicht angemessen vermittelt worden. Betroffen sind nämlich auch Verbindungen zwischen Berlin und München sowie Frankfurt. Der Verband fordert: „Überraschungssperrungen über mehrere Monate sind inakzeptabel.“ Pro Bahn verlangt einen verlässlichen Baukalender und transparente Informationen für Reisende. (mit dpa)