Gallusanlage Frankfurt
Pauline Klink /
29. August 2025, 12.01 Uhr
Ukraine, Naher Osten, Sudan – dort finden derzeit schwere kriegerische Auseinandersetzungen statt. Für eine friedliche Beilegung dieser sowie weltweiter Konflikte ruft ein breites Bündnis auf. Am Opferdenkmal in der Frankfurter Gallusanlage soll beim Antikriegstag am 1. September Solidarität mit allen Menschen bekundet werden, die unter Krieg und Gewalt leiden.
Der Aufruf soll sich darüber hinaus zum Völkerrecht bekennen, ohne das Recht der Angegriffenen auf Selbstverteidigung infrage zu stellen. Außerdem verfolgt die Kundgebung das Ziel, das individuelle Recht auf Wehrdienstverweigerung und die Ächtung der sexualisierten Gewalt als Kriegswaffe hervorzuheben.
Hauptredner ist Jewgenij Stupin. Der russische Oppositionelle wurde aufgrund seiner Haltung gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine aus der Kommunistischen Partei Russlands und dem Parlament ausgeschlossen und musste nach Deutschland flüchten. Weitere Reden halten unter anderem Jutta Shaikh, die Bundesvorsitzende von „Omas gegen Rechts“ und Michael Erhardt (Linke) vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der IG Metall Frankfurt.
Nationalflaggen unerwünscht
Die Bündnispartner machen vorab darauf aufmerksam, dass beim Antikriegstag in Frankfurt jegliche Nationalflaggen unerwünscht sind. Sie weisen außerdem darauf hin, dass Parolen jeder Art auf der Kundgebung nicht geduldet werden, darunter fallen Forderungen wie: „From the river to the sea.“ Personen von Organisationen, die der extremen Rechten zuzuordnen sind oder die eine verschwörungsideologische Weltsicht verbreiten, seien ebenfalls nicht erwünscht. Explizit nicht willkommen sind auch rechte Influencer, Mitglieder der Parteien „die Basis“ und der AfD sowie Personen aus der Reichsbürgerszene.
Der Antikriegstag wird seit 1957 jährlich am 1. September ausgerichtet. Initiatoren des diesjährigen Antikriegstags sind der DGB und die katholische und evangelische Stadtkirche. Außerdem wird die Aktion von 15 zivilgesellschaftlichen Organisationen und Parteien unterstützt, darunter SPD, Grüne und Linke sowie „Omas gegen Rechts FFM“, die Arbeiterwohlfahrt und der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen.
Die Kundgebung wird ab 17 Uhr am Opferdenkmal an der Gallusanlage abgehalten. Anschließend findet um 18.30 Uhr im Kaiserdom das Friedensgebet zur Eröffnung der ökumenischen Aktion „Wanderfriedenskerze“ statt.
Pauline Klink
Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaften und der Comparative Literature in Frankfurt und Paris. Seit August 2025 beim Journal Frankfurt.