Seine expressiven Kaspar-Gemälde machten ihn bekannt, in diesem Jahr feierten mehrere Galerien mit Retrospektiven seinen 85. Geburtstag. In Halle wurden am Donnerstagabend Figuren von Hartwig Ebersbach bei einer Auktion versteigert.
- In Halle ist am Donnerstagabend das Werk eines bedeutenden Künstlers der Leipziger Schule versteigert worden.
- Es stammt von Hartwig Ebersbach, der mit seinen abstrakten Kaspar-Köpfen bekannt wurde.
- Der Erlös der Auktion soll an die Seenotrettung gespendet werden.
In Halle sind am Donnerstagabend Figuren des Leipziger-Schule-Künstlers Hartwig Ebersbach versteigert worden. Geboten wurde ein dreistelliger Betrag, wie der Kunstverein Talstraße MDR KULTUR mitteilte. Der Künstler ist in diesem Jahr 85 Jahre alt geworden, mehrere Galerien in Leipzig, Dessau und Halle widmeten ihm in diesem Jahr Ausstellungen. Bis zum 31. August ist die Retrospektive in der Kunsthalle Talstraße in Halle noch zu sehen.
Ebersbach gilt als „Enfant terrible“ der Leipziger Schule. Als Schüler von Bernhard Heisig wurde er Ende der 70er-Jahre mit seinen abstrahiert-expressiven Kaspar-Bildern auch international bekannt, nahm in Leipzigs Malerei-Szene jedoch eine Außenseiterrolle ein.
Hartwig Ebersbach ist in diesem Jahr 85 Jahre alt geworden.
Skulptur spiegelt Träume des Künstlers wider
Versteigert wurde nun das Werk „Arche Noah XXX“. Dabei handelt es sich um Figuren aus einer Plastik aus Pappmaché und Holz: Ein Löwe, an markanten Stellen mit Bronze akzentuiert, ein röhrender Hirsch samt Geweih, der Panzer einer Schildkröte sowie überlebensgroße Menschenköpfe, darunter auch der Kaspar-Kopf.
Der Künstler sagt selbst über die „Arche Noah“: „Ich träume sehr viel und lebe meine innere Welt, bin dort reich bedient und das sind dann alles Dinge, die gemalt werden.“ Der röhrende Hirsch, das sei er selbst. „In den Jahren einer Lebenskrise musste ich einfach mal Hirsch sein.“ Geschaffen hat er das Werk 1995, erstmals ausgestellt wurde es im Frühling 1996 in Leipzig.
Spende an Seenotrettung geplant
Vor der Auktion sagte der Künstler MDR KULTUR, dass er alles, was nicht verkauft werde, in gesicherten Müllcontainern endgültig entsorgen wolle. Das sei für ihn zwar schmerzhaft, aber auch Ritual und Kunst-Konzept. Der Erlös der Auktion solle an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger gespendet werden.
Die Ebersbach-Ausstellung in der Kunsthalle Talstraße in Halle ist noch bis Sonntag, 31. August, zu sehen.
Weitere Informationen zur Ausstellung:
„Versuch einer Deutung. Hartwig Ebersbach
Eine Retrospektive“ – bis 31. August 2025
Adresse:
Talstraße 23
06120 Halle (Saale)
Öffnungszeiten:
Mittwoch, Freitag, 13 bis 17 Uhr
Donnerstag, 13 bis 19 uhr
Samstag, Sonntag, 11 bis 17 Uhr
Quellen: MDR KULTUR (Ulrike Thielmann, Karolin Dörner), Kunsthalle Talstraße; redaktionelle Bearbeitung: sg