Der Respekt des FC Schalke 04 vor der Auswärtsaufgabe bei Dynamo Dresden (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky) ist groß. „Eine Mannschaft, die sehr gut in die Saison gestartet ist trotz unglücklicher Niederlagen. Sie ist die Mannschaft mit der höchsten Defensivlinie, mit den meisten Läufen, mit dem meisten Ballbesitz. Da kommt einiges auf uns zu“, sagte S04-Trainer Miron Muslic. Er habe nicht nur den Dresdner 2:1-Sieg in Bielefeld noch einmal angeschaut, sondern auch die unglückliche 0:1-Niederlage im DFB-Pokal gegen Bundesligist Mainz 05. „Sie haben Mainz 90 Minuten lang dominiert“, sagte Muslic anerkennend. „Auch die Atmosphäre war bei uns ein Thema. Wir müssen kühlen Kopf bewahren und in der Aufgabe bleiben. Dann können wir ein gutes Spiel abliefern.“
Optimistisch: Schalkes Trainer Miron Muslic bricht am Samstag mit seiner Mannschaft nach Dresden auf.
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Doch wie sehen die Dresdner die Heimaufgabe im ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion? Wir haben mit einem wichtigen Dynamo-Spieler darüber gesprochen. Der 1,95 Meter große Vinko Sapina bestreitet im Alter von 30 Jahren seine erste Zweitliga-Saison, er ist im defensiven Mittelfeld gesetzt. Auch das Ruhrgebiet kennt Sapina gut – er spielte einst für Rot-Weiss Essen. Die Vorfreude bei Sapina ist groß, schon zu Essener Zeiten hörte er viel über den Nachbarn aus Gelsenkirchen.
Ein Gespräch über den Dresdner Start, den Unterschied von der 2. zur 3. Liga und seine Erfahrungen mit Königsblau.
Vinko Sapina, wie bewerten Sie den Saisonstart von Dynamo Dresden?
Grundsätzlich bewerte ich den Start, unabhängig von der wahrscheinlich zu geringen Punkteausbeute, sehr positiv. Wir hatten gute Auftritte, sind als Mannschaft geschlossen und haben bislang in allen Spielen eine ansprechende Leistung gezeigt. Am Ende ist Fußball ein Ergebnissport und wir versuchen uns weiter zu steigern, um uns für gute Leistungen auch mit Punkten zu belohnen.
Für Sie waren es nach 117 Drittligaspielen die ersten drei Zweitliga-Partien überhaupt. Wo ist der große Unterschied für einen Spieler zwischen der 3. und 2. Liga?
Ich glaube das ist abhängig von der Position und vom Typ. Man kann definitiv sagen, dass das Spiel in der 2. Bundesliga athletischer und schneller ist. Es passieren individuell deutlich weniger Fehler – und wenn, dann werden sie effektiver bestraft. Bislang ist es aber vom Gefühl her kein extrem großer Unterschied.
Ist man nach einer Zweitliga-Begegnung eigentlich noch ausgelaugter als nach einem Drittligaspiel – dauert die Regenerationszeit länger?
Für uns fühlt es sich relativ ähnlich an, da unser Trainerteam sowohl jetzt als auch bereits in der 3. Liga, einen sehr intensiven Spielstil einfordert. Deshalb sind die Anforderungen an das Spiel und die Regeneration vergleichbar gleich geblieben.
Der FC Schalke 04 kommt. Was verbinden Sie mit diesem Verein – gefühlt noch Bundesliga oder Europapokal oder doch ein „normaler Zweitligist“?
Wahrscheinlich eher ersteres. Das hängt aber auch damit zusammen, dass ich mich noch an ein Spiel mit Ulm gegen Schalke erinnere, als sie in der Bundesliga waren. Da war alles extrem groß und eindrucksvoll. Fakt ist aber auch, dass wir jetzt in einer Liga spielen und 2. Bundesliga in den letzten Jahren immer gezeigt hat, dass es oftmals Spiele auf Augenhöhe sind.
Wie bewerten Sie die Schalker sportlich?
Sie sind gut in die Saison gestartet und spielen sehr intensiv. Da gilt es für uns, wie in den Spielen zuvor, ebenfalls mit unserer Spielweise dagegenzuhalten.
Haben Sie eigentlich in Ihrer Zeit bei Rot-Weiss Essen die RWE-Antipathie zu Schalke mitbekommen?
Definitiv. Ich weiß von einer Fanfreundschaft zwischen Essen und Dortmund. Das erklärt natürlich die gemeinsame Antihaltung gegen Schalke. Alles, was im Umkreis von Essen über Schalke geäußert wurde, war sofort negativ behaftet.
Wo landet Dynamo Dresden am Ende der Serie?
Für uns zählt in dieser Saison nur der Klassenerhalt und dem ordnen wir als Team und Verein alles unter.