Dresden – Sie haben ihn! Seit Freitagmorgen fahndeten die Polizei und die Staatsanwaltschaft Dresden öffentlich nach Messerstecher Ismail Alhaj H. (20). Wenige Stunden später wurde er gefasst.

Die Reinigungskraft aus Syrien soll in der Nacht zu Sonntag (24. August) dem US-Bürger John Rudat (20) in der Straßenbahn in Dresden das Gesicht mit einem Cutter-Messer zerschnitten haben.

Die Plattenbau-Siedlung in Dresden-Gorbitz. In einem dieser Hochhäuser hatte sich der Messerstecher versteckt

Die Plattenbau-Siedlung in Dresden-Gorbitz. In einem dieser Hochhäuser hatte sich der Messerstecher versteckt

Foto: Olaf Rentsch

Wie BILD erfuhr, wählte H. am Freitagnachmittag selbst den Notruf 110 und verließ sein Versteck, ein Hochhaus am Amalie-Dietrich-Platz in Dresden-Gorbitz. Dort nahmen ihn die Ermittler fest. Sie hatten im Brennpunkt-Viertel intensiv nach ihm gesucht, hatten die Hochhäuser observiert. H. soll nun dem Haftrichter vorgeführt werden.

Messer-Opfer mit 30 Stichen genäht

Rudat, der als Model und Rettungssanitäter-Azubi arbeitet, trug eine zehn Zentimeter lange Narbe davon. Er konnte die Uniklinik in Dresden mittlerweile verlassen, die Wunde wurde mit mehr als 30 Stichen genäht. Sein Gesicht wird jedoch ein Leben lang davon gezeichnet bleiben.

Schwer verletzt, weil er einschritt. US-Model John Rudat (20) trug zwei Narben davon – ein riesiges über Nase und Mund. Eine zweite an der rechten Wange. Sein linkes Auge ist blau geschlagen. Sein Augenlid zerschnitten

Messer-Opfer John Rudat (20) aus den USA wurde das Gesicht vom Messerstecher zerschnitten

Foto: Dirk Sukow

So lief die blutige Messer-Attacke ab

Der Tathergang ist aufgrund der Videoüberwachung und Ermittlungen zweifelsfrei.

Wie BILD erfuhr, soll der Syrer Majd A. (21, arbeitslos) kurz nach Mitternacht seine Freundin in der Straßenbahn-Linie 7 (Weixdorf – Pennrich) attackiert und mehrfach in Richtung ihres Oberkörpers und Kopfes geschlagen haben. Als Rudat dazwischenging, prügelte der syrische Flüchtling mit Fäusten auf den Touristen ein. Der wehrte sich, es kam zum Kampf.

Solch ein Cutter-Messer (Symbolbild) soll die Tatwaffe sein. Wird die Klinge herausgeschoben, hört man ein klicken

Solch ein Cuttermesser (Symbolbild), auch bekannt als Teppichmesser, soll die Tatwaffe sein

Foto: PR

In der Faust soll der Schläger ein Feuerzeug oder ein Vape (elektrische Zigarette) gehalten, Rudat am Auge verletzt haben. Dann tauchte Messerstecher Ismail Alhaj H. auf und soll dem US-Amerikaner mit einem roten Cuttermesser „hinterlistig“ das Gesicht aufgeschnitten haben.

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Rudat sagt BILD, er habe es nur „Klicken“ gehört, vermutlich das Einrasten der Teppichmesser-Klinge. Danach ging alles ganz schnell und es lief ihm schon das Blut übers Gesicht. Die beiden Täter flüchteten, doch nur Majd A. wurde direkt gefasst.

Soll seine Freundin angegriffen haben und anschließend den US-Bürger: Syrer Majd A. (21, arbeitslos)

Sitzt bereits in U-Haft: Syrer Majd A. (21, arbeitslos) soll den US-Touristen geschlagen haben

Foto: Olaf Rentsch

Messerstecher tagelang untergetaucht

Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Majd A. (einschlägig polizeibekannt) sitzt – nachdem er zunächst wieder freigelassen wurde – seit Dienstag in U-Haft. Ismail Alhaj H. (polizeibekannt wegen Diebstahls) hingegen konnte trotz intensiver Fahndung zunächst nicht gefasst werden, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft mit einem Fahndungsfoto gesucht.

Nach der Messerattacke auf den US-Touristen war überall Blut in der Straßenbahn

Nach der Messerattacke auf den US-Touristen war überall Blut in der Straßenbahn

Foto: xcitepress/florian varga

Jetzt der Fahndungserfolg für die deutschen Ermittlungsbehörden! US-Tourist John Rudat kann nun am 6. September seine Heimreise nach New York mit der Gewissheit antreten, dass seine Angreifer hinter Gitter sitzen.