Pergamon-Fans müssen sich noch etwas  gedulden. 2027 wird das Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel nach aufwendiger Restaurierung wiedereröffnet. Dann dürfen wir wieder hinein zu den mächtigen Antiken, in die Islamischen Sammlungen und hinauf auf die Stufen des monumentalen Altars mit dem marmornen Fries, das den mythischen Kampf der Götter und Giganten zeigt. Und auch nach oben zum entzückenden miniatürlichen Telephos-Fries.

Seit 2017 finden Besucher aus aller Welt  anregenden Ersatz für den unter Bauplanen verhüllten Altar im Rundbau „PERGAMON. Meisterwerke der antiken Metropole und 360°-Panorama von Yadegar Asisi“ am Kupfergraben. Von dort wandern zum digitalen Erlebnispanorama aufgestellte Antiken wie der Telephos-Fries und die Dachaufsatzfiguren des Pergamon-Altars, die Königsporträts der Attaliden, die Tänzerin aus dem Palast sowie die Athena mit der Kreuzband-Ägis wieder zurück ins Pergamonmuseum. Und an ihre Stelle kommen andere uralte Skulpturen aus der Pergamon-Geschichte, die die Multimedia-Schau bereichern.

Das freilich erfordert einen akribischen Umbau, und deshalb ist Asisis überaus beliebtes 360°-Panorama vom 1. September bis zum 13. Oktober geschlossen. Danach kann jeder Antike-Interessierte wieder an jenem Punkt stehen, von wo aus einst die alten Pergamener ihre Stadt und ihren Tempel nicht sehen konnten: 15 Meter hoch in der Luft bietet sich eine Fiktion des Alltagslebens und des Zeremoniellen per Rundblick auf die antike Metropole und die exotische Landschaft. Und dies alles so, wie es sich am 8. April des Jahres 129 n. Chr. anlässlich des Besuchs von Kaiser Hadrian zugetragen haben soll. Eine Antike-Illusion.