Im Städtle und im Umland, aber auch in Natur und Landschaft über Tettnang hinaus ist Herbert Neidhardt seit Jahrzehnten zugange. Als „TT-Bilder“ (so auch die Adresse seiner Homepage) genießt er seit vielen Jahren einen guten Ruf und bereichert mit seinen Fotos auch immer wieder die SZ.

Dabei sind technisch anspruchsvolle Aufnahmen samt Nachbearbeitung sein Faible. Für solche muss zudem das Wetter passen, was die Prognosen Mitte August versprachen – nämlich einen klaren Sternenhimmel bei Nacht.

Die Milchstraße überm Muttelsee im Hochformat.Bild vergrößern

Die Milchstraße überm Muttelsee im Hochformat. (Foto: tt-bilder)

Als Standort ausgesucht hatte sich Herbert Neidhardt diesmal den Muttelsee südöstlich von Hiltensweiler – und gegen 23 Uhr war es dann soweit, erzählt er. „Mit einer Langzeitbelichtung von 15 Sekunden war auf den Aufnahmen die Milchstraße im Süden zu erkennen – allerdings auch noch die Lichtquellen in Lindau, die den Horizont aufhellten.“

Erst durch Nachbearbeitung der Bilder sei dann entstanden, was dem Betrachter nun mit der deutlich erkennbaren Milchstraße vorliegt.

Nur an einem Abend im Monatslauf überhaupt möglich

Wie wichtig der richtige Zeitpunkt ist, verdeutlicht Neidhardts Erkenntnis: „Am nächsten Abend wären die Bilder nicht mehr möglich gewesen, weil der Himmel bereits wieder dunstig war.“

Eine andere Technik kam bei den „Sternenspuren überm Muttelsee“ zum Einsatz, verrät der erfahrene Bildjournalist. Um die 50 Aufnahmen habe er in Richtung Norden gemacht, von denen er aufgrund der Flugzeug- und Autolichterspuren in den Bildern nur 22 Aufnahmen verwenden konnte.

Am Rechner aus 22 Aufnahmen zusammengefügt: Sternenspuren über dem Muttelsee.Bild vergrößern

Am Rechner aus 22 Aufnahmen zusammengefügt: Sternenspuren über dem Muttelsee. (Foto: tt-bilder)

Am Rechner hat sie Herbert Neidhardt zusammengefügt. „Durch die Erddrehung erscheinen dann die Sterne als kreisförmige Spuren mit dem Polarstern im Mittelpunkt“, erläutert er. Auch hier habe es Lichtquellen am Horizont gegeben – diesmal in Richtung Ravensburg.

Unbedingt notwendig sei es, so Neidhardt, die Aufnahmen aufgrund der Langzeitbelichtung mit einem Fotostativ zu machen.