Eine Straße in Moskau 2025 (Foto: Artur Nowoselzew / AGN Moskau)

Drei Jahre lang gab der russische Automarkt chinesischen Autoherstellern grünes Licht. Die Verkaufszahlen schossen in die Höhe, und auf den russischen Straßen waren deutlich mehr Fahrzeuge aus dem Mittelreich zu sehen. Nun scheint sich die Lage jedoch allmählich zu ändern. Für chinesische Hersteller gab es gleich mehrere alarmierende Signale.

Lebensgefährlich

Die Nachricht, dass Wissenschaftler der Polytechnischen Universität Perm in chinesischen Hybridautos eine achtmal über dem Normalwert liegende Strahlenbelastung festgestellt haben, verbreitete sich sofort über Nachrichtenagenturen und soziale Netzwerke. Die Forscher haben die elektromagnetische Strahlung gemessen und waren entsetzt: Der Antriebsmotor, die Wechselrichter und die Lithium-Ionen-Batterie erzeugen starke Felder. Es wird darauf hingewiesen, dass ein längerer Aufenthalt in einem solchen Auto zu neurologischen Störungen, Depressionen und sogar Krebs führen kann. Der Vizepräsident der „Bewegung der Autofahrer Russlands“, Leonid Olschanski, erklärte in einem Interview mit NSN, dass die Gefahr tatsächlich besteht. „Wir wissen nicht, wie Autos in China geprüft werden. Diese Fahrzeuge müssen sofort aus dem Verkauf genommen werden, unsere Bürger müssen informiert werden. Alle verkauften Fahrzeuge müssen zurückgerufen und das Geld zurückerstattet werden.“

Importverbot

Ob die russischen Marktaufsichtsbehörden irgendwelche Entscheidungen in Bezug auf chinesische Hybridfahrzeuge treffen werden, ist noch unklar. Aber Rosstandart hat bereits ein Importverbot für chinesische Lkw-Modelle der Marken Dongfeng, Foton, Faw und Sitrak verhängt. Die Behörde begründete ihre Entscheidung damit, dass die Lkw die Anforderungen an die Wirksamkeit des Bremssystems, den Geräuschpegel während der Fahrt und andere Normen nicht erfüllen.

Forbes merkt in diesem Zusammenhang an, dass das Einfuhrverbot für chinesische Lkw genau zu dem Zeitpunkt erlassen wurde, als die russischen Hersteller Kamaz und GAZ beschlossen, auf eine Vier-Tage-Woche umzustellen. Kamaz begründete diese Kürzung mit „fehlenden Wachstumsaussichten für den Markt und dem Druck durch die Restbestände der Importeure“. Der Autohersteller bezeichnete die Politik der Importeure, die 2024 eine übermäßige Menge an Fahrzeugen eingeführt hatten, als kurzsichtig. Aus diesem Grund stapeln sich in den Lagern der Unternehmen über 30.000 Lkw, für die sich keine Käufer finden.

Ist die chinesische Hegemonie auf dem russischen Automobilmarkt wirklich am Ende? Wenn ja, würde man gerne wissen, wer die Chinesen ersetzen wird. Falls überhaupt jemand kommt.

Goscha Haimow