Der aufstrebende Künstler Jan Paul Wolff hat dänische Wurzeln und ist in Reith bei Kitzbühel aufgewachsen. Auch wenn er mittlerweile in Wien lebt, die Sommermonate verbringt er am liebsten in seiner Heimat Kitzbühel im Haus seiner verstorbenen Großmutter.

Seine Werke sind von den Alten Meistern wie El Greco, da Vinci, Tintoretto oder Caravaggio beeinflusst. Der 30-Jährige strebte danach, die anspruchsvollsten Techniken dieser Maler zu erlernen und will sowohl die Schönheit als auch die dunklen Seiten und Abgründe der Menschen darstellen.

Zwischen Florenz und Tirol: Wolffs düstere Kunst

Schon als kleines Kind wusste Jan Paul Wolff, dass er einmal Maler werden will. Sein Talent liegt in der Familie, bereits sein Ururgroßvater war ein begabter Künstler. Um die Technik der Alten Meister zu erlernen, besuchte Wolff eine private Akademie für traditionelle Ölmalerei in Florenz.

Ururgroßvater vom Maler Jan Paul Wolff

Jan Paul Wolff

Bereits Jan Paul Wolffs Ururgroßvater war ein begabter Maler

Die italienische Stadt bot ihm die ideale Umgebung, um sich weiterzuentwickeln. „In einer historischen Stadt wie Florenz zu leben, wo die ganze Stadt aussieht wie ein Museum – da ist einfach überall Inspiration zu finden“, erzählte Wolff.

Dennoch zieht es ihn auch immer wieder in die kalte Berglandschaft Tirols zurück. „Die schroffe Natur inspiriert mich, selbst wenn ich Körper male, denke ich an Berglandschaften. Für mich gibt es nichts Schöneres als einen regnerischen Tag im Tiroler Felsland“, schmunzelt der bildende Künstler.

Malerei Jan Paul Wolff

ORF

Jan Paul Wolffs Gemälde sind auch von El Grecos Farbigkeit inspiriert

Düster und geheimnisvoll wirken die Gemälde des 30-Jährigen – manchmal sogar verstörend – aus den Leinwänden blicken finstere Gestalten, umhüllt von Schatten und Rätseln.

Düstere Sujets, geheimnisvolle Kreaturen

Ausschlaggebend für Jan Paul Wolffs Faszination für diese bedrückenden Motive waren die Gemälde in den Kitzbüheler Kirchen. „Die haben mir als Kind einerseits Angst eingejagt, aber andererseits fand ich sie einfach total geprägt“, erklärt Wolff. Diese Eindrücke inspirierten ihn dazu, gleichzeitig schöne und dunkle Gemälde zu schaffen, betonte der Maler.

Fotostrecke mit 11 Bildern

Der Künstler, der einen von Gustav Klimts Urenkelin gefertigten Kittel trägt, malt am liebsten nachts. Zusammen mit seiner Freundin entstehen dabei einzigartige Werke. Das ermöglicht dem Künstlerpaar, sich gegenseitig zu kritisieren und zu verbessern. „Das ist der Traum eines Künstlers, weil wir uns gegenseitig inspirieren. Wir wissen unsere Schwächen, unsere Stärken und wir können uns aufbauen,“ beschreibt Wolff die kreative Liebesbeziehung.

Neben der Malerei spielt Wolff auch Gitarre und komponiert eigene Musik. Sein Vater war Gitarrist und ermutigte ihn, ebenfalls ein Instrument zu spielen. Die Musik ist für Wolff eine persönliche Leidenschaft, die ihm hilft, neue Wege zur Kunst zu finden, besonders in der Natur der Kitzbüheler Alpen.

Zukunftspläne

Für die Zukunft hat Jan Paul Wolff geplant, eine eigene Galerie zu eröffnen, außerdem will er junge Künstlerinnen und Künstler fördern, die auch im Stil der Alten Meister malen wollen. Schließlich gibt es in Österreich kaum mehr Möglichkeiten, diese Technik zu erlernen. Zu sehen sind seine Arbeiten im Herbst auf der Biennale im Palazzo Vecchio in Florenz und in Kitzbühel.